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Deutscher Zukunftspreis: Zwei DPMA-Vorschläge unter den nominierten Innovationen

Ein System für hochpräzise Tumorbehandlungen und ein hochauflösendes 3D-Mikroskop, das neue Möglichkeiten in der Diagnostik eröffnet: Zwei vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) vorgeschlagene Innovationen sind in diesem Jahr für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert. „Wir freuen uns sehr, dass die hochkarätige Jury des Zukunftspreises den Vorschlägen unserer Fachleute folgt. Vor allem aber gratulieren wir den beiden exzellenten Teams aus Forschung und Entwicklung zur Nominierung. Dies ist bereits eine herausragende Auszeichnung“, sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. „Von einer präzisen medizinischen Diagnostik hängt das Leben häufig ganz unmittelbar ab. Die beeindruckenden Fortschritte in diesem Bereich werden vielen schwer kranken Menschen ermutigende neue Perspektiven schaffen.“ Die dritte nominierte Innovation besteht in einer neuen Technik zum schnellen Laden von Elektroautos.

Folgende Teams sind für den Deutschen Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation 2022 – nominiert:

Stefan Vilsmeier und Claus Promberger von der Münchner Brainlab AG sowie Prof. Dr. Cordula Petersen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf haben ein System zur hochpräzisen Patientenpositionierung und -überwachung für die Strahlentherapie – etwa bei Lungenkrebs – entwickelt. Das neue System „ExacTrac Dynamic“ überwacht die Patientenbewegung und die Atmungsbewegung des Tumors (Tracking). Dazu werden Messdaten einer 3D-Oberflächenkamera und eines Thermosensors mit stereoskopischen Echtzeit-Röntgendaten kombiniert. Eine Software berechnet ein Korrelationsmodell der oberflächlichen und inneren Bewegung. So kann das System den Behandlungsstrahl exakt auf den Tumor richten. Schäden des umliegenden gesunden Gewebes werden so möglichst gering gehalten.

Dr. Thomas Kalkbrenner, Dr. Jörg Siebenmorgen und Ralf Wolleschensky von ZEISS Research Microscopy Solutions in Jena stellten ein neues, hochauflösendes 3D-Fluoreszenzmikroskop zur Untersuchung biologischer Proben vor. Das Mikroskop reduziert den unerwünschten Effekt der sogenannten Phototoxozität, also der Schädigung lebender Organismen durch das zwingend notwendige Licht, auf ein Minimum. So können Zellen über längere Zeiträume beobachtet werden, ohne dass Ergebnisse verzerrt werden. Das Gerät ist zudem leicht bedienbar und erlaubt es, etablierte Probenpräparationen weiter anzuwenden. Auch lässt es eine schnelle Analyse einer Vielzahl von Proben zu (High-Throughput Screening) und ermöglicht auch nicht akademischem Personal, Experimente einfach durchzuführen.

Thomas Speidel und Dr. Thorsten Ochs von der ads-tec Energy GmbH in Nürtingen sowie Stefan Reichert vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg ermöglichen mit ihrer „Chargebox“ flächendeckendes, ultraschnelles Laden von Elektroautos auch im bestehenden oftmals leistungsbegrenzten Netz. Dazu werden Batteriesysteme als Pufferspeicher zwischen Niederspannungsnetz und Fahrzeug eingesetzt. Das Laden von Autos ist so sogar in Stadtzentren und abgelegenen ländlichen Gebieten mit leistungsschwachen Netzanschlüssen möglich.

Die drei nominierten Teams präsentierten ihre Entwicklungen heute im Deutschen Museum in München. Wer gewinnt, entscheidet die Jury am 26. Oktober. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht dann am Abend in Berlin den Deutschen Zukunftspreis 2022.

Über Deutsches Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter. Weitere Informationen unter www.dpma.de

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