Energie- / Umwelttechnik

Mit Regenwasserspeichern der Dürre vorbeugen

Nach einer verheerenden Dürreperiode im vergangenen Jahr befürchtet Südeuropa auch 2023 eine schlimme Trockenheit. Die Weltwetterorganisation WMO warnt sogar, dass der seit hunderten von Jahren heißeste Sommer, den Spanien, Portugal Südfrankreich, Italien und Griechenland 2022 erlebt haben, in diesem Jahr noch übertroffen werden könnte. „Diese Prognosen müssen uns alle alarmieren, denn auch wir nördlich der Alpen sind vor Dürren und Wasserknappheit keineswegs gefeit,“ sagt dazu der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN e.V., Dipl.-Ing Hermann Dannecker. Er rät, sich frühzeitig auf solche Situationen vorzubereiten.

Auch viele Landstriche in Deutschland haben in den vergangenen Jahren den Klimawandel ganz praktisch durch Starkregenereignisse oder Dürren zu spüren bekommen. So haben zahlreiche Städte und Gemeinden seit Jahren im Sommer die Nutzung von Trinkwasser zur Bewässerung von Grünflächen oder zur Fahrzeugwäsche untersagt. Sinkende Grundwasserspiegel verursachen zahlreiche Probleme: Sie lassen Felder, Bäume und ganze Wälder verdorren, lassen Flüsse trockenfallen und führen auch zu Bauschäden. In jedem Fall jedoch erfordern sie einen höheren Energieeinsatz der Pumpen.

Dannecker: „Trockenheit und Wasserknappheit haben mannigfaltige Auswirkungen, denen man jedoch zu einem gewissen Teil vorbeugen kann. So vergeuden wir vielfach immer noch wertvolles Trinkwasser, etwa zur Toilettenspülung oder zur Gartenbewässerung, wo es rechtzeitig gesammeltes Niederschlagswasser ohne weiteres auch tun würde. Wir sprechen hier von Milliarden von Kubikmetern. Es ginge jedoch auch anders, denn die Anlagetechnik zur Regenwassernutzung ist inzwischen standardisiert und kann zuverlässig Betriebswasser für die unterschiedlichsten Anwendungen liefern.“

Insbesondere für Eigenheimbesitzer sei es interessant, eine unterirdische Regenwasserzisterne einzubauen, so der Ingenieur: „Solche Wasserspeicher – selbst wenn sie nur 10 Kubikmeter fassen – können die Trinkwassernutzung für nachgeordnete Zwecke deutlich reduzieren. Damit lässt sich nicht nur eine Hitzeperiode für die Pflanzen im Garten erträglicher gestalten, sondern man kann auch eine ganze Menge Geld sparen. Wenn genügend Eigenheimbesitzer sich zu solchen, durchaus überschaubaren Investitionen entschließen, würde dies auch lokal auf den jeweiligen Trinkwasserhaushalt positive Auswirkungen haben.“

Dannecker verweist auf einen entsprechenden Beitrag in dem Buch „20 Jahre unabhängige Energieberatung – Mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk die Energiewende meistern“: „Hier finden sich auch zahlreiche weitere Aufsätze zu vielfältigen Themen rund um die Energiewende und den Klimaschutz. Nachhaltigkeit ist den Energieberaterinnen und Energieberatern unseres Netzwerks nicht nur ein berufliches, sondern auch ein persönliches Anliegen. Ein modernes Regenwassermanagement gehört dazu.“

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