Kooperationen / Fusionen

Green Mountain und KMW legen den Grundstein für ein neues nachhaltiges Rechenzentrum in Mainz

Heute haben das norwegische Rechenzentrum-Unternehmen Green Mountain und der Mainzer Energieerzeuger KMW (Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG) den Beginn des Baus ihres neuen nachhaltigen Rechenzentrums FRA1-Mainz auf der Ingelheimer Aue offiziell gestartet. Vertreter der örtlichen und regionalen Politik waren anwesend, um die Grundsteinlegung auf dem Gelände zu begehen. Das erste Gebäude mit 18 MW soll im ersten Quartal 2025 fertiggestellt werden.

Im Frühjahr 2023 gaben Green Mountain und KMW bekannt, dass sie sich zu einem Joint Venture zusammengeschlossen haben, um ein neues nachhaltiges Rechenzentrum in Mainz, 30 km außerhalb von Frankfurt, zu bauen. Erste Arbeiten auf dem Gelände begannen im September, aber heute wurde offiziell der Baubeginn markiert.

Über 100 Gäste sowie die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität von Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Nino Haase, und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, waren bei der Grundsteinlegung anwesend. Gemeinsam mit dem Managementteam des Joint Ventures legten sie bedeutsame Gegenstände in einer symbolischen Zeitkapsel ab, die feierlich in das Fundament gemauert wurde.

Klimaschutzministerin Katrin Eder sagte: „Das grüne Rechenzentrum von KMW und Green Mountain ist ein Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz, das nicht nur die regionale Bedeutung unterstreicht, sondern auch den Weg für nachhaltige Digitalisierung und wirtschaftliche Entwicklung ebnet. Es zeigt, dass wir unsere Umweltziele auch durch partnerschaftliche Zusammenarbeit und technische Innovationen erreichen können.“

Die Energieversorgung des Standorts erfolgt aus erneuerbarem Strom, wobei die Gaskraftwerke der KMW die Notstromversorgung bereitstellen. Das Rechenzentrum wird effizient und nachhaltig durch den Rhein gekühlt, die dabei erzeugte Abwärme wird direkt in das bestehende Fernwärmenetz der Stadt Mainz eingespeist und kann so circa 20.000 Haushalte sowie das Fußballstadion und den Mainzer Dom mit Wärme versorgen.

„Das neue Rechenzentrum in Mainz ist ein Motor für unsere digitale Infrastruktur und Wirtschaft,“ sagt Mainzer OB Nino Haase. „Die technologischen Innovationen, gepaart mit umweltfreundlichen Maßnahmen wie die Abwärmenutzung in unser Fernwärmenetz, positionieren Mainz als Vorreiter für grüne Rechenzentren.“ Gert-Uwe Mende, Wiesbadener OB, fügt hinzu: „Die KMW steht für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden. Das Rechenzentrum von Green Mountain und KMW ist auch für Wiesbaden von enormer Relevanz. Es ist zukunftsweisend, dass hier wirtschaftliche Vernunft und ökologische Verantwortung so beispielgebend Hand in Hand gehen. Es freut mich sehr, dass uns das gemeinsam gelungen ist.“ Beide Oberbürgermeister besetzen im Wechsel den Posten des 1. Vorsitzenden im KMW-Aufsichtsrat.

Vorstandsvorsitzender der KMW, Oliver Malerius, äußerte seine Begeisterung für das Projekt: „Unser Rechenzentrum, entstanden aus einer wegweisenden Partnerschaft mit Green Mountain, nutzt technische Synergien unseres Standortes für ein nachhaltiges Konzept. Es zeigt, wie Innovation und Umweltschutz Hand in Hand gehen können, und es erfüllt uns mit Stolz, eine grüne digitale Zukunft mitzugestalten.“

Markus Blüm von KMW und Svein Atle Hagaseth von Green Mountain haben gemeinsam in einer Podiumsdiskussion mit Anna Klaft (German Datacenter Association), Alexander Rabe (eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.) und Energieexperte Staffan Reveman über wichtige Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungen auf dem Markt und Energieeffizienz gesprochen.

„Dies ist wirklich ein großer Meilenstein in der Geschichte von Green Mountain. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Projekt einen neuen grünen Standard für Rechenzentren in Deutschland setzen wird“, sagt der CEO von Green Mountain, Svein Atle Hagaseth.

Die wichtigsten Fakten über das Rechenzentrum FRA1-Mainz

  • Grüner Strom: KMW versorgt den insgesamt 54-MW großen Campus mit erneuerbarem Strom.
  • Effiziente Kühlung: Die Kühlung erfolgt durch den angrenzenden Rhein, was sehr energieeffizient ist, mit einem PUE-Wert unter 1,3.
  • Emissionsfreie Notstromversorgung: Die Gaskraftwerke der KMW werden die Notstromversorgung sicherstellen und damit dieselbetriebene Generatoren überflüssig machen.
  • Enorme Reichweite: Mit der Nähe zum DE-CIX-Hub in Frankfurt ist eine starke Konnektivität gewährleistet.
  • Nutzung der Wärme: Bis zu 60 MW Abwärme werden in das Fernwärmenetz von Mainz eingespeist, um die wertvollen Energieressourcen optimal zu nutzen.
  • Flexible Flächenvermietung: Der Standort kann sowohl Mehrmieterverträge als auch dedizierte Gebäude für größere Einzelkunden gewährleiten.
  • Geeignete Fläche: Auf dem 25.000 qm großen Gelände, das sich in einem bereits vorhandenen Industriegebiet neben den Kraftwerken von KMW befindet, sollen die drei Gebäude stehen.
  • Zügige Fertigstellung: Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, das erste Gebäude soll im ersten Quartal 2025 fertiggestellt werden.

Weiterführende Informationen finden Sie auf: www.kmw-ag.de/rechenzentrum

Über Green Mountain KMW Data Center GmbH

Die Green Mountain KMW Data Center GmbH wurde am 30. März 2023 von KMW und Green Mountain gegründet. In der Rechenzentrumsgesellschaft sind beide Unternehmen jeweils mit 50 Prozent beteiligt. Tobias Junglas und Markus Blüm, beide KMW, und Svein Atle Hagaseth von Green Mountain bilden gemeinsam mit Rafi Wunsh von Azrieli die Geschäftsführung. Die Azrieli Group ist der Mutterkonzern von Green Mountain.

 

Über Green Mountain

Green Mountain entwirft, baut und betreibt hochsichere, innovative und nachhaltige Rechenzentren in Norwegen und England. Die Rechenzentren werden mit kostengünstigem, zu 100 Prozent erneuerbarem Strom betrieben, und der Einsatz von Fjordwasser-Kühlung in den norwegischen Rechenzentren sorgt für eine hohe Energieeffizienz.

Das Unternehmen wurde 2021 von der israelischen Azrieli Group übernommen und betreibt derzeit die folgenden Rechenzentrumsstandorte: Das SVG1-Rennesøy in der Nähe von Stavanger, das RJU1-Rjukan in Telemark und das Rechenzentrum OSL1-Enebakk circa 20 km außerhalb von Oslo. Darüber hinaus wurde kürzlich durch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ein Rechenzentrum in London (LON1-Ost) errichtet, dass sich in einem der wichtigsten Rechenzentrumsknoten der Welt befindet. Alle Rechenzentren werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Zu den bestehenden Kunden gehören große internationale Unternehmen u. a. aus den Bereichen Cloud, Banken/Finanzen, HPC oder der Automobilbranche.

Die Sicherheit der Rechenzentren ist auf höchstem Niveau und Green Mountain verfügt über mehrere ISO-Zertifizierungen.

www.greenmountain.no

Über die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG

KMW ist ein kommunaler, regional fest verwurzelter Erzeuger von Strom, Dampf und Fernwärme. Seit 1931 versorgt das Unternehmen den Großraum Mainz-Wiesbaden zuverlässig mit Energie. Mit ihrer hohen Verfügbarkeit und ihrem exzellenten Wirkungsgrad zählen die Kraftwerke auf der Ingelheimer Aue zu den effizientesten Anlagen weltweit. Knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen bei KMW zuverlässig für die Energieversorgung der Region.

Neben der konventionellen Energieerzeugung hat sich KMW in den vergangenen Jahren wichtige Geschäftsfelder im Bereich Erneuerbare Energien, Energiemanagement oder Wasserstoff gesichert. Die Investition in ein Rechenzentrum führt die Diversifikation des Geschäftsmodells der KMW strategisch fort.

Die Mainzer Stadtwerke AG und die ESWE Versorgungs AG sind Gesellschafter der KMW mit einem Anteil von jeweils 50 Prozent.

www.kmw-ag.de

Über Green Mountai

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