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MTR-Beruf: Was bringt die Zukunft?

Der Radiologiekongress Nord, der vom 21. – 22. Februar in Bremen stattfand, bot auch ein vielseitiges Programm für die Medizinischen Technolog:innen für Radiologie (MTR). Mit ihrem Impulsvortrag „Berufsbild MTR in zwanzig Jahren“ wagte Claudia Mundry, Leitende MTR am Klinikum Freising bei München und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen (DGMTR), einen Blick nach vorn: Welche strukturellen Veränderungen zeichnen sich ab – und wo liegen konkrete Handlungsbedarfe?

Ausgangspunkt von Mundrys Überlegungen ist der demografische Wandel: „2030 gehen viele MTRs der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge in Rente, während nur ein schmaler Stamm an Fachkräften nachwächst.“ Gleichzeitig steige jedoch der medizinische Versorgungsbedarf, denn die Gesellschaft wird älter, Erkrankungen nehmen zu, neue Technologien eröffnen immer mehr diagnostische Möglichkeiten. Die Folge ist, dass immer weniger MTRs immer mehr leisten müssen.

Wie lässt sich diesem Fachkräftemangel entgegenwirken? Einen wichtigen Hebel sieht Claudia Mundry im verstärkten Einsatz von MTRs aus dem Ausland. Der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Gemeinsam mit der Deutschen Röntgengesellschaft arbeitet die DGMTR deshalb zurzeit an einem vereinfachten Anerkennungsverfahren, um internationale Fachkräfte schneller ins deutsche System zu integrieren. Der Plan ist, bis Ende 2025 erste Konzeptentwürfe auf die Beine zu stellen, die Mitte 2026 der Bundesregierung zur Entscheidung vorgelegt werden können.

Quereinsteiger willkommen

Weiteres Entlastungspotenzial sieht die Expertin im Einsatz von geschultem Hilfspersonal oder Quereinsteigenden. Tätigkeiten, die keine spezifischen MTR-Qualifikationen erfordern, ließen sich problemlos auch auf Mitarbeitende übertragen, die eigentlich aus anderen Berufsgruppen kommen. Sie selbst berichtet von positiven Erfahrungen mit Quereinsteigenden aus dem eigenen Klinikalltag: „Eine Kollegin, die früher bei der Lufthansa gearbeitet hat, unterstützt inzwischen eine unserer MTRs bei den MRT-Untersuchungen. Sie nimmt Anrufe entgegen, bestellt die Patienten ein, macht die Lagerung, reinigt den Raum, fährt die Patienten wieder raus und schaut, dass die Laborwerte und die Aufklärung vorliegen – alles Aufgaben, für die es keine MTR braucht.“

Wichtig sei, dass diese Unterstützung auf hohem Qualitätsniveau erfolge – mit gezielten Schulungskonzepten und einer entsprechenden Einarbeitung in den jeweiligen Aufgabenbereich. Um neue Wege zu gehen, brauche es aber vor allem auch den Mut, berufspolitische Scheuklappen abzulegen, betont Mundry: „So sehr wir unsere Arbeit auch lieben, wir alle sollten einen Schritt von unserem Berufsstolz zurücktreten und Unterstützung bei der immer mehr werdenden Arbeit durch Nicht-MTRs zulassen. Letztendlich liegt es in der Verantwortung jeder einzelnen Abteilungsleitung, sich damit auseinander zu setzen, ob sie ihre MTRs tatsächlich dort einsetzt, wo sie gebraucht werden, und ob es überhaupt noch möglich ist, dem Versorgungsauftrag ohne zusätzliches Personal gerecht zu werden.“

Technologie als Treiber

Und sonst noch? Auch technologische Megatrends wie Konnektivität und Künstliche Intelligenz werden das Berufsbild der MTR in den kommenden Jahren verändern. Denkbare Zukunftsideen gibt es viele; eine Entwicklung, die sich bereits heute abzeichnet, ist das Remote Scanning. Dabei betreuen erfahrene MTRs manchmal sogar mehrere MRT-Geräte an verschiedenen Standorten gleichzeitig und fahren die Untersuchungen aus der Ferne, zum Beispiel von einer externen Steuerungszentrale aus oder sogar im Homeoffice. Einige Einrichtungen in den USA oder Skandinavien nutzen das Remote Scanning bereits, um Versorgungslücken insbesondere im ländlichen Raum zu schließen.

Feststeht: Technologische Lösungen werden die Arbeitsprozesse in der radiologischen Abteilung stark verändern. „Ich bin natürlich keine Hellseherin,“ scherzt Mundry. „Aber wer weiß? Vielleicht wird das konventionelle Röntgen in ein paar Jahren fast vollständig von der Schnittbildgebung abgelöst, sogar strahlungsfrei – etwa indem man aus einem MR-Scan ein virtuelles Röntgenbild oder einen CT-Scan berechnet.“ Sie könne sich auch ganz neue Versorgungsmodelle vorstellen wie ein Liegendanfahrtseingang auf Schienen, bei der der Patient direkt nach Ankunft auf einen Tisch umgelagert wird, der selbstständig in einen CT-Scanner fährt. Im Anschluss würde der Patient vom Arzt in Empfang genommen, dem sofort angezeigt wird, welche Verletzungen oder Erkrankungen vorliegen.

„Auf jeden Fall bleibt es spannend. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt“, resümiert Mundry. „Das Gute ist, dass wir als Berufsvereinigung die Chance haben – und die Verantwortung – den Wandel aktiv mitzugestalten.“

Claudia Mundry ist seit über 15 Jahren als MTR am Klinikum Freising tätig, seit 2019 in leitender Position. 2021 wurde sie zur Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen für Radiologie (DGMTR) ernannt und 2024 wiedergewählt. Besonders am Herzen liegt ihr das Thema Fort- und Weiterbildung innerhalb des Berufsverbandes. Des Weiteren unterrichtete Mundry viele Jahre lang angehende Fachkräfte an der Medizinisch-Technischen Akademie Esslingen am Neckar (TAE) sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

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