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Vorsichtig-optimistischer Blick nach vorn: Handwerk der Region zeigt sich robust

Die wirtschaftliche Lage im Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald hat sich im dritten Quartal 2025 verbessert. Nach einem durchwachsenen Vorjahr berichten die Betriebe wieder von einer spürbar besseren Geschäftsentwicklung. Laut aktueller Konjunkturerhebung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald bewerten 70 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut – im Vorjahresquartal waren es nur 56 Prozent. Zugleich ist der Anteil unzufriedener Betriebe auf 9 Prozent gesunken (Q3/2024: 16 %).

„Das Handwerk bleibt eine stabile Säule in einer insgesamt fragilen Wirtschaftslage“, betont Kammerpräsident Klaus Hofmann. „Unsere Betriebe zeigen, dass sie auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben – mit Tatkraft, Ideen und einem hohen Maß an Verantwortung.“ Auffällig sei allerdings, dass die regionalen Zahlen im Rhein-Neckar-Odenwald-Gebiet deutlich positiver ausfallen als die Zahlen für gesamt Baden-Württemberg. Landesweit wird die Geschäftslage lediglich von 59 Prozent als gut bewertet und liegt damit auf Vorjahresniveau. Auch der Anteil unzufriedener Betriebe ist mit 13 Prozent unverändert.

Geschäftslage und Ausblick

Auch beim Ausblick auf die Geschäftslage im letzten Quartal des Jahres lässt sich bei den Betrieben der Region eine weitaus bessere Stimmung als im Land feststellen. So erwarten 26 Prozent des Handwerks im Land eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, im Kammergebiet Rhein-Neckar-Odenwald sogar 36 Prozent. Damit zeigen sich die Betriebe der Region optimistischer als im Vorjahr. 47 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation. Nur noch 17 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Damit setzt sich die leichte Aufwärtstendenz der vergangenen Quartale in der Region fort.

Bundesweit und in Baden-Württemberg ist die Stimmung ähnlich verhalten positiv. Nach einem Anstieg der Auftragseingänge und ersten konjunkturellen Aufhellungen im Sommer 2025 rechnen die Wirtschaftsinstitute mit einer vorsichtigen Stabilisierung bis Jahresende. Auch das regionale Handwerk profitiert von dieser Entwicklung.

„Auch jetzt sehen wir wieder, dass Handwerk gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Stärke zeigt“, so Kammerpräsident Klaus Hofmann. „Eine zupackende Einstellung und Flexibilität machen diese Stärke aus.“

Auftragslage und Auslastung verbessert

Die Auftragslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr spürbar erholt. 27 Prozent der Betriebe in der Region verzeichneten im dritten Quartal steigende Auftragseingänge (landesweit: 22 Prozent), fast die Hälfte stabile Werte. Gleichzeitig meldeten deutlich weniger Betriebe Rückgänge. Besonders das Bau- und Ausbaugewerbe profitiert von der anhaltenden Nachfrage nach Modernisierung und energetischer Sanierung.

Auch die Auslastung der Betriebe hat der aktuellen Konjunkturbefragung zufolge zugenommen: Die Hälfte der Handwerksunternehmen im Rhein-Neckar-Odenwald-Gebiet war demzufolge zu mehr als 80 Prozent ausgelastet – im Vorjahr traf das zum gleichen Zeitpunkt auf nur 37 Prozent zu. Damit liegt die Kapazitätsauslastung wieder nahe dem Vorkrisenniveau. Auch landesweit war jeder zweite Betrieb über 80 Prozent ausgelastet.

Umsatz und Beschäftigung stabil

Die Umsatzsituation im Handwerk der Region hat sich ebenfalls verbessert. 22 Prozent der befragten Betriebe meldeten steigende Umsätze, während der Anteil mit Rückgängen auf 26 Prozent sank. Für das vierte Quartal erwarten 43 Prozent steigende Erlöse, was wiederum deutlich über dem Landesschnitt von 30 Prozent liegt. Besonders verbrauchernahe Dienstleister, das Ausbauhandwerk und das Gesundheitsgewerbe berichten von einer soliden Nachfrage.

Die Beschäftigung bleibt stabil mit leicht positiven Tendenzen. 21 Prozent der Betriebe konnten neue Mitarbeiter gewinnen, 67 Prozent halten ihr Personalniveau konstant. Nur 12 Prozent mussten Personal abbauen. Für die kommenden Monate erwarten die meisten Betriebe keine Veränderungen. Der Fachkräftemangel bleibt jedoch ein strukturelles Hemmnis.

„Unsere Betriebe würden gerne mehr einstellen, wenn sie geeignete Fachkräfte finden würden“, sagt Klaus Hofmann. „Wir müssen gemeinsam weiter daran arbeiten, das Handwerk als attraktiven Arbeitgeber mit sicheren und sinnstiftenden Arbeitsplätzen ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.“

Branchen mit auffälliger Entwicklung

Im Bauhauptgewerbe bleibt die Stimmung positiv: Rund 79 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als gut. Während der Wohnungsneubau weiter unter Zinsbelastungen leidet, sorgen Sanierungen und öffentliche Aufträge für stabile Beschäftigung. Das Ausbaugewerbe profitiert von der hohen Nachfrage nach energetischen Modernisierungen und Innenausbau. Besonders Elektro- und SHK-Betriebe melden volle Auftragsbücher. Im Kfz-Handwerk belebt sich das Werkstattgeschäft. Ersatzteile sind wieder besser verfügbar, die Auslastung steigt. Leichte Verbesserungen zeigen sich zudem bei Gesundheits- und personenbezogenen Dienstleistungen, wo sich die Nachfrage nach zwei schwächeren Jahren stabilisiert hat.

Ausblick

Das Handwerk der Region blickt mit vorsichtigem Optimismus auf das Jahresende 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheiten, hoher Lohnkosten und Zinsbelastungen überwiegen die positiven Signale. Für 2026 erwartet die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald ein moderates, aber stetiges Wachstum. „Wenn die Rahmenbedingungen stabil bleiben, kann 2026 ein gutes Jahr für das Handwerk werden“, fasst Kammerpräsident Klaus Hofmann zusammen. „Unsere Betriebe sind regional verwurzelt, innovativ und bereit, anzupacken.“ Allerdings seien die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ausschlaggebend für die weitere Entwicklung. Gerade beim Blick auf die Landeszahlen zeige sich, dass das Handwerk sich längst noch nicht aus der Krise wähnt, so Hofmann. „Auch wenn besonders in unserer Region ein überwiegend optimistisches Bild aus dem Handwerk gezeichnet wird, so bedeutet dies nicht, dass Anstrengungen bei den Rahmenbedingungen nachlassen dürfen“, sagt Klaus Hofmann. „Die Zuversicht des Handwerks in unserer Region darf nicht mit einer Entwarnung im Blick auf die Herausforderungen verwechselt werden. Sie steht lediglich für die Grundeigenschaft von Handwerkerinnen und Handwerkern, selbst in schwierigen Zeiten die positive Einstellung zu wahren und voranzugehen. Die Rahmenbedingungen müssen als Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg jedoch auf anderer Ebene geschaffen werden.“

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