Freiwillig begleiten bis zum letzten Atemzug
Helga Smolka läuft durch den hellen Eingangsbereich des Heimes und zeigt auf einen Servierwagen, auf dem immer Kaffee, Tee und ein paar Kekse stehen. „Man muss doch Atmosphäre schaffen“, Helga Smolka hat dieses Angebot eingeführt. Es sind Kleinigkeiten, die Behaglichkeit erzeugen und den Unterschied machen. Die agile 72-Jährige hat einen Blick dafür.
Schon als Kind Pflege kennengelernt
Im Aufenthaltsraum begrüßt sie Herrn Simon, der in den sommerlichen Garten schaut. Dann hat sie ein paar nette Worte für eine andere Heimbewohnerin, die schon auf das Mittagessen wartet. Nebenbei schaut sie sich prüfend um, ob alles in Ordnung ist. Denn seit rund zwei Jahren vertritt Smolka als gewählte Heimfürsprecherin die Interessen der Bewohner. Der Grund für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement ist so einfach wie überzeugend: „Ich selbst hatte viel Glück im Leben. Da kann ich doch was zurückgeben“, sagt die gebürtige Schwerinerin.
Helga Smolka hat Säuglings- und Kinderkrankenschwester gelernt und sich später zur Wirtschaftskauffrau weiterbilden lassen. Den Kontakt zur Pflege hatte sie durch eigenes Erleben: Schon als Kind im Alter von 12 Jahren übernahm sie Verantwortung und half bei der Pflege der Großeltern, später pflegte sie die eigene Mutter und ihren Ehemann, der 2010 starb. „Ich hatte aber schon immer einen Draht zu älteren Menschen“, sagt die langjährig Engagierte. Deshalb war es für sie im Ruhestand auch keine Option, nur zu Hause zu sitzen.
Weiterbildung zur Lebens- und Sterbebegleiterin
Es folgten Weiterbildungen, beispielsweise über den Umgang mit demenziell Erkrankten, und eine Ausbildung als Lebens- und Sterbebegleiterin. „Ich habe viel gelernt – und verstehe den Tod besser“, sagt sie rückblickend. In dem Pankower Seniorenheim begleitet sie seit 2022 Sterbende und bereitet ihnen einen liebevollen Abschied. Wichtig sei, dass die Menschen spürten, sie sind nicht allein, sagt Helga Smolka. Dann setzt sie sich ans Bett, liest aus einem Buch vor oder stellt schöne Musik an. Etwa 20 Menschen hat sie in den vergangenen drei Jahren in der allerletzten Lebensphase begleitet.
Begeistert erzählt sie auch von den vielen Festen, die hier im Pflegewohnheim gefeiert werden – zu Weihnachten, zu Ostern oder im Sommer. „Dann wird die Terrasse für alle zur Tanzfläche, egal ob mit Rollator oder im Rollstuhl. Wir haben wirklich viel Spaß hier“, sagt sie fröhlich. Ein Höhepunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner sei auch immer das gemeinsame Singen mit einem Akkordeonspieler, der regelmäßig zu Besuch kommt. „Viele können die alten Volkslieder von der ersten bis zur letzten Strophe mitsingen“, sagt Helga Smolka anerkennend. „Das verwundert mich immer wieder.“
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