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Widerstandskraft der Schwellenländer ebnet den Weg für neue Anlagechancen
Die Widerstandskraft und der Wachstumsvorteil gegenüber den Industrieländern machen die Schwellenländer aktuell zu einem attraktiven Anlageziel. Die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik schlagen insbesondere in den Industrieländern derzeit auf die Realwirtschaft durch. Die US-Wirtschaft könnte gegen Jahresende in eine leichte Rezession fallen, Europa kämpft weiterhin mit einer hartnäckigen Kerninflation, die den Konsum einschränkt. Im Gegensatz dazu haben die Schwellenländer günstigere makroökonomische Aussichten. Wir prognostizieren eine durchschnittliche Wachstumsrate von 4 % in diesem Jahr, gegenüber 1,1 % in den Industrieländern. Asien trägt dabei einen erheblichen Teil des Wachstums, trotz der jüngsten Schwäche in China. Die Größe der Märkte in der Region, geringere Arbeitskosten und die staatlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Geschäftsklimas –…
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Die aktuellen geopolitischen Risiken werden die Welt dauerhaft verändern
Russlands Einmarsch in die Ukraine und die Spannungen zwischen den USA und China haben die Welt in eine neue Realität wachsender geopolitischer Risiken und Veränderungen katapultiert. Viele Länder positionieren sich in der aktuellen Situation, um für sich aus dem Wettbewerb zwischen den Weltmächten Vorteile zu ziehen und ihre strategischen und kommerziellen Ziele zu verstärken. Dies eröffnet auch neue Ansätze und Chancen für Investoren.Die neue geopolitische Ordnung rückt andere Länder in den FokusDer so genannte „Globale Süden" zeigt ein gewisses Unverständnis für den starken Fokus der USA und der EU auf den Ukraine-Krieg, während Konflikte in anderen Regionen der Welt weitgehend ignoriert werden. Die Verstimmung erwächst auch aus der Erwartungshaltung, dass…
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Die kommende wirtschaftliche Schwäche nicht ignorieren
Von Vincent Mortier, Group CIO Amundi und Matteo Germano, Deputy Group CIO AmundiDer Optimismus im Zusammenhang mit der nachlassenden Inflation und den stabilen Wirtschaftsdaten hat den Aktienkursen in letzter Zeit Auftrieb gegeben. In den USA stammte ein großer Teil dieser Kursgewinne von den Mega-Tech-Aktien sowie Aktien-Werten, die von der KI-Welle profitierten. Die aktuellsten Live-Daten aus den USA haben uns dazu veranlasst, unsere Wachstumsprognosen für die USA für 2023 nach oben zu korrigieren, die Rezession sollte milder ausfallen und etwas später beginnen: Die Stimmungsindikatoren (wie Unternehmensumfragen) deuten immer noch auf Schwäche hin. Für Europa haben wir unsere Wachstumsprognose für 2023 leicht nach unten korrigiert, wobei die einzelnen Länder unterschiedliche Entwicklungen aufweisen. Das Vereinigte…
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Globaler Investment Outlook H2 2023: Chancen jenseits eines unsicheren Wachstumspfads
Schmaler und unsicherer Wachstumspfad: Das globale Wachstum wird sich weiter verlangsamen und seinen Tiefpunkt in der zweiten Jahreshälfte 2023 erreichen; eine allmähliche Erholung wird in der ersten Jahreshälfte 2024 wahrscheinlicher. Verlangsamung der Inflation: Dies wird allmählich erfolgen und hauptsächlich deren Kernkomponente betreffen. Die Inflation tendiert nach unten, dürfte aber bis Mitte 2024 über den Zielwerten der Zentralbanken bleiben. Das Risiko einer erneuten Beschleunigung halten wir für begrenzt, da die Geldpolitik für einen längeren Zeitraum restriktiv bleiben dürfte. Qualität wird sich durchsetzen: Investoren sollten das zweite Halbjahr mit Vorsicht angehen und sich auf Qualität in allen Bereichen konzentrieren. Für 2024 besteht Aussicht auf eine Verbesserung der Unternehmensgewinne, das könnte Gelegenheiten für die Aufstockung…
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#1 – Indien – Investment-Chancen mit Zukunft
. Von Vincent Mortier, Group CIO Amundi und Alessia Berardi, Head of Emerging Markets Macro Strategy beim Amundi InstituteIndiens langfristige Wachstumsgeschichte ist Investoren nicht verborgen geblieben, doch der eingeschränkte Marktzugang und eine Reihe von Unwägbarkeiten haben viele von ihnen bislang von einem Engagement abgehalten. Das dürfte sich ändern. Denn Indien ist nicht nur seit kurzem das bevölkerungsreichste Land der Welt – es kann auch auf eine Reihe von Faktoren verweisen, die für eine weitere positive Entwicklung sprechen. Für den Marktzugang gibt es inzwischen verschiedene Optionen, und die Risikofaktoren stellen sich als überschaubar dar. Unserer Meinung nach ist es an der Zeit, dass westliche Anleger Indien genauer ins Visier nehmen.Globale Konjunktur-Lokomotive?Kann Indien sich…
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Anleihen (und Cash) eindeutig zurück auf dem Radar
Aufgrund der angespannten Lage im US-Bankensektor, der Ungewissheit in Bezug auf die US-Schuldenobergrenze und der Anzeichen für eine Verlangsamung der Konjunktur bei gleichzeitiger Verschärfung der Kreditkonditionen waren die Märkte im vergangenen Monat Mai nicht in der Lage, eine klare Richtung vorzugeben. Allerdings gab es einen wichtigen Faktor, der die Märkte stützte: die Unternehmensgewinne des ersten Quartals, die in den USA besser ausfielen als erwartet. Die Pause der Fed in ihrem drastischen Zinserhöhungszyklus wirkte ebenfalls unterstützend.Jetzt preisen die Märkte offenbar ein rosiges Szenario ein, in dem die Konjunkturabschwächung die US-Notenbank Fed zu einer Zinssenkung im Jahr 2023 zwingen könnte, aber wir gehen davon aus, dass die Fed 2023 noch abwarten und…
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Bankanleger sind weiterhin besorgt – 8 von 18 Billionen USD ungesichert
Die jüngsten Bankenzusammenbrüche sind der erste wirkliche Test für die Kapital- und Liquiditätsvorschriften, die nach der Finanzkrise erlassen wurden. Einerseits war das US-Bankensystem in der Lage, den Zusammenbruch von drei großen Regionalbanken zu verkraften, ohne dass dies direkte Auswirkungen auf das Systemrisiko hatte. Andererseits sind die Aktien regionaler Banken im bisherigen Jahresverlauf um etwa 28 % gefallen, was die große Besorgnis bei den Anlegern von Bankaktien widerspiegelt, dass das US-Bankensystem nach wie vor anfällig sei. Noch immer sind 8 Billionen USD an ungesicherten Einlagen vorhanden. Heute scheinen die Bankenaufsichtsbehörden eher bereit zu sein, Banken in Stresssituationen mehr Zeit einzuräumen. In dieser Hinsicht ist das Finanzsystem also in einem besseren Zustand.…
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Nicht die Zeit für einen Kurswechsel
Die großen Aktienmärkte haben die Turbulenzen vom März verdaut, aber die Verwerfungen sind im regionalen US-Bankensektor, der keine Anzeichen für eine Erholung zeigt, weiterhin spürbar. Die Anleihemärkte beginnen, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA höher anzusetzen sowie die Möglichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen im weiteren Verlauf des Jahres senken könnte, da die Inflationsspannungen nachzulassen scheinen. Bei den Unternehmensgewinnen hingegen sind die Markterwartungen unserer Auffassung nach zu optimistisch, was auf eine Diskrepanz zwischen den von den Anleihen eingepreisten Rezessionsrisiken und den aktuellen Aktienbewertungen hindeutet. Vor dem Hintergrund dieser widersprüchlichen Signale ist es unserer Meinung nach nicht an der Zeit, den Kurs zu ändern: Die Anleger sollten weiterhin vorsichtig sein.…
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Wohlstand erhalten, aber wie? Einschätzung möglicher Risiken verschiebt sich
. TED-Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mögliche Eskalation des Konflikts zwischen China und Taiwan wird als stärkstes geopolitisches Risiko gesehen Demografische Entwicklung und Fachkräftemangel sind größte Bedrohungen des Wohlstands in Deutschland Wenige Stunden vor der nächsten Zinsentscheidung der FED fand gestern die zweite Investmentkonferenz von Amundi Deutschland in diesem Jahr statt und warf unter der Überschrift „Wohlstand sichern in einer volatilen Welt" einen umfassenden Blick auf die Spannbreite und Herausforderungen, in der sich Investorinnen und Investoren aktuell befinden. An der virtuellen Veranstaltung nahmen rund 1.100 Investorinnen und Investoren aus den Kundensegmenten institutionelle Investoren, Wholesale und Retail des Asset Managers teil. Christian Pellis, CEO von Amundi Deutschland, umriss zu Beginn die…
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Die Berücksichtigung der sozialen Ungleichheit spielt eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität // Studie Amundi Institute
Raphael Semet, Quantitative Researcher beim Amundi Institute und Team Der Klimawandel und soziale Ungleichheit lassen sich nicht trennen Es ist nachvollziehbar, dass die Dringlichkeit des Klimawandels den ökologischen Aspekten der Energiewende den größten Vorrang einräumt, aber auch die angemessene Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten und der Verteilung von Verbrauch und Schäden sind bei der Klimamodellierung von größter Bedeutung. Das wachsende Ungleichgewicht innerhalb oder zwischen den Regionen könnte die Energiewende gefährden, weil es aktuell schwer vorstellbar scheint, dass in der Breite eine Politik akzeptiert wird, die für eine gerechtere Verteilung der Klimaschäden notwendig wäre. Der Zielkonflikt zwischen sozialen und ökologischen Aspekten scheint ein Schlüsselfaktor für den Übergang zu den Netto-Null-Zielen sein. Ist…