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eRechnung: Bald obligatorisch für alle Unternehmen
Die Ampel-Regierung sieht im Koalitionsvertrag 2021 vor, schnellstmöglich ein bundesweites elektronisches System zum Erstellen, Prüfen und Weiterleiten von Rechnungen einzuführen. Diese Pläne nehmen nun Fahrt auf. Die Einführung der obligatorischen eRechnung für inländische B2B-Umsätze ist zum 1. Januar 2025 geplant. Was damit auf Unternehmen zukommt, weiß Ecovis-Steuerberaterin Monika Huber in Erding. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) treibt den Prozess voran: Aktuell haben die Verbände einen Vorschlag erhalten, wie sich die Einführung einer obligatorischen Rechnung für inländische B2B-Umsätze gesetzlich regeln lässt. Das Ministerium fordert sie zur Stellungnahme auf. Das BMF schlägt dem Gesetzgeber die obligatorische Verwendung von eRechnungen für inländische B2B-Umsätze als ersten Schritt ab 2025 vor. Papierrechnungen oder PDF-Rechnungen wären…
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MoPeG: Die Uhr tickt …
Das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Betroffen sind Personengesellschaften, die jetzt handeln und ihre Verträge an die neue Rechtslage anpassen müssen. Was genau zu tun ist, erklärt Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Hannes Wunderlich von Ecovis in München. Herr Wunderlich, was genau sind die konkreten Elemente des Gesetzes zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts, kurz MoPeG? Das MoPeG beinhaltet drei Kernelemente: die Einführung eines Gesellschaftsregisters für Gesellschaften des bürgerlichen Rechts (GbR), die komplette Neufassung und Überarbeitung der gesetzlichen Regelungen des BGB und HGB über Personengesellschaften sowie die Öffnung der Personenhandelsgesellschaften, besonders der GmbH & Co. KG, für freie Berufe, wie etwa Architekturbüros oder Ärzte. Was müssen Unternehmen…
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Fachkräftemangel: Stärkerer Anreiz für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung
Der Bundesrat hat dem Entwurf eines neuen Gesetzes zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes zugestimmt. Das Gesetz sieht Änderungen vor allem in den Sozialgesetzbüchern vor. Es soll Menschen mit Behinderungen darin unterstützen, im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen oder in Arbeit zu halten. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Welche neuen Regelungen des Maßnahmenpakets für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wichtig sind, erläutert Ecovis-Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Gunnar Roloff in Rostock. Dem Arbeitsmarkt stehen mehr als 160.000 Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Sie können dabei helfen, dem immer weiter zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zudem ist es Teil der gesellschaftlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen.…
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Fachkräfte aus dem Ausland: Was Unternehmen beachten müssen
Einer Vielzahl von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen macht der Fachkräftemangel zu schaffen. Auch, weil es bei Arbeitskräften aus Ländern außerhalb der EU noch immer jede Menge bürokratische Hürden zu überwinden gilt – die mit einem neuen Fachkräfte-Einwanderungsgesetz behoben werden sollen. Was jetzt gilt und was kommen soll. Jeder EU-Bürger kann in Deutschland uneingeschränkt arbeiten. Hier müssen Unternehmerinnen und Unternehmer nichts weiter beachten. Anders aber ist das, wenn sie Arbeitskräfte aus sogenannten Drittstaaten (also Ländern außerhalb der EU) einstellen möchten. „Unternehmer müssen sich gut informieren und ausreichend Zeit einplanen“, erklärt Gunnar Roloff, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht bei Ecovis in Rostock. Was müssen Unternehmer bei der Einstellung beachten? Drittstaatsangehörige brauchen einen gültigen Aufenthaltstitel…
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Hinweisgeberschutzgesetz: Ab Mitte Juni 2023 für größere Unternehmen verpflichtend
Ab voraussichtlich Mitte Juni 2023 müssen alle Unternehmen ab 250 Beschäftigte interne Meldesysteme einrichten. Für kleinere und mittlere Unternehmen gelten die neuen Regeln des Hinweisgeberschutzgesetzes ab 17. Dezember 2023. Das hat der Bundesrat am 12. Mai 2023 beschlossen und damit die EU-Whistleblower-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Die Ecovis-Experten kennen die Änderungen und Details. Anonymer Meldekanal für kleine und mittlere Unternehmen entfällt Nachdem der Gesetzesvorschlag des Bundestags zunächst am Widerstand des Bundesrats gescheitert war, wurde nunmehr im Vermittlungsausschuss ein Kompromiss gefunden, der die bürokratische Belastung für kleinere und mittelständische Betriebe reduziert. Mit der Umsetzung des Gesetzes entsteht für sie keine Verpflichtung, einen anonymen Meldekanal einzurichten. Auch die EU-Whistleblower-Richtlinie sah keine verpflichtenden Vorgaben…
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Photovoltaik-Strategie 2035: Welche Änderungen die Bundesregierung plant
Auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Photovoltaik-Strategie 2035 zahlreiche Maßnahmen – zum Beispiel Grünen Strom auszubauen. Ziel ist es, die Emission von Treibhausgasen zu minimieren. In dem Zusammenhang sind auch steuerliche Neuerungen zu erwarten. Hintergrund Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent steigen. Der Stromsektor nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Die Förderung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ist dazu erforderlich. Um deren Ausbau zu beschleunigen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nun verschiedene Aspekte in einem Strategie-Entwurf zusammengetragen. Schon jetzt trägt die Stromerzeugung mithilfe von Photovoltaik (PV) zur Energiewende bei. Da gleichzeitig die Abkehr von fossilen Brennstoffen gefordert…
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Betriebsausgabenpauschale: Mehr Geld für Selbstständige
Das Preisniveau ist gestiegen. Daher dürfen Selbstständige ab dem Veranlagungszeitraum 2023 bis zu 3.600 Euro über die Betriebsausgabenpauschale absetzen. Darauf hat sich das Bundesfinanzministerium mit den obersten Finanzbehörden der Länder geeinigt und dies in einem neuen BMF-Schreiben erläutert. Hintergrund Im Rahmen ihrer Einkommensteuererklärung können Selbstständige nach Paragraph 18 Einkommensteuergesetz (EStG) Aufwendungen gewinnmindernd geltend machen. Voraussetzung ist, dass die Ausgaben durch ihren Betrieb verursacht sind. Je nach Art der Aufwendungen können diese Betriebsausgaben in Höhe der tatsächlich angefallenen Ausgaben oder nur zum Teil anzusetzen sein. Einige Betriebsausgaben sind über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Dies betrifft zum Beispiel die Anschaffungskosten einiger Wirtschaftsgüter durch Abschreibungen. Für bestimmte Tätigkeiten sieht die Verwaltung den Ansatz…
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Unternehmensübergabe: Geleistete Anzahlungen zählen bei der Erbschaftsteuer nicht in jedem Fall zum Verwaltungsvermögen
Geleistete Anzahlungen sind dann keine Finanzmittel, wenn damit kein Verwaltungsvermögen angeschafft wurde. Das entschied der Bundesfinanzhof am 1. Februar 2023. Für Unternehmensübergaben ist das ein positives Urteil. Die Details dazu kennt Andrea Pissarczyk, Steuerberaterin bei Ecovis in Berlin. Der verhandelte Fall In dem vor dem Bundesfinanzhof (BFH) verhandelten Fall (II R 36/20) hatte ein Steuerpflichtiger geklagt, der seinen Betrieb im Rahmen einer Schenkung übertragen hatte. Bei der Feststellung seiner Finanzmittel hatte er geleistete Anzahlungen für ein im Bau befindliches Verwaltungsgebäude sowie Anzahlungen, die im laufenden Geschäftsbetrieb geleistet wurden, außen vor gelassen. Das Finanzamt sah dies jedoch anders und erhöhte die Finanzmittel um die Anzahlungen. Dadurch erhöhte sich auch die Verwaltungsvermögensquote…
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Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus dem Online-Shop: Müssen Arbeitgeber Lohn fortzahlen?
„Hallo! Ich bin heute Dein Online-Arzt. Was brauchst Du heute? Wähle eine Option aus: AU-Schein oder Cannabisrezept.“ Bekommen Arbeitgeberinnen oder Arbeitgeber eine Online-Krankschreibung, können sie die Entgeltfortzahlung für die Beschäftigten anzweifeln. In welchen Fällen das möglich ist, erklärt Ecovis-Arbeitsrechtler Gunnar Roloff in Rostock. Auf den Internetseiten dransay.com und au-schein.de wird unter anderem mit dem einfachen und schnellen Erhalt von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AUB) gegen Bezahlung geworben. Der Patient (oder Kunde) kann hierbei wählen, ob ein Arzt die AU-Bescheinigung in fünf Minuten ohne Arzt-Gespräch erteilen soll oder ob der Kunde einen Videochat wünscht. Bei „misstrauischem Arbeitgeber“ rät der Anbieter zu einer AUB mit Videochat. Dann sei die Akzeptanz bei Arbeitgebern zu 100 Prozent garantiert. Ob nun misstrauischer…
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Betriebsstätte im Ausland: Betriebe können finale Verluste in Deutschland nicht geltend machen
Viele Unternehmer haben Betriebsstätten im Ausland. Deren Gewinne und Verluste sind in der Regel im jeweiligen Staat geltend zu machen. In Deutschland bleiben sie unberücksichtigt. Doch welche Regelungen gelten, wenn finale Verluste im Betriebsstättenstaat keine Berücksichtigung finden? Dazu hatten die Gerichte schon häufiger zu entscheiden. Ein Überblick zum Stand der Dinge. Hintergrund Hat ein deutsches Unternehmen in einem ausländischen Staat eine Betriebsstätte, sind die auf die Niederlassung entfallenden Gewinne im Ausland zu versteuern. In Deutschland muss das Unternehmen dennoch grundsätzlich alle weltweit erzielten Gewinne beim Fiskus angeben. Um die Doppelbesteuerung zu vermeiden, hat Deutschland mit den meisten Staaten Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen. Diese regeln üblicherweise, dass die im Ausland erzielten Einkünfte…