-
Moderne Führung in Unternehmen: Mitarbeiter brauchen Entfaltungsspielraum
Herr Mayer, Sie behaupten, dass Führung dann beginnt, wenn das Ego den Raum verlässt. Was meinen Sie damit? Wir leben und arbeiten in einer sehr egozentrierten Welt. Unsere Wirtschaft ist auf den Prinzipien Vergleich, Wettbewerb, Verdrängung und Angst gebaut. In vielen Unternehmen geht es um den nächsten Schritt auf der Karriereleiter und das Erreichen individueller Ziele. So ist ein Führungsverständnis entstanden, das nach Macht strebt und Menschen zu Ressourcen macht. Das passt einfach nicht mehr in eine immer komplexer werdende Welt, in der traditionelle Industrien einer massiven Transformation unterzogen sind und die allwissende Führungskraft nicht mehr existiert. Heutzutage bedeutet Menschen führen zu wissen, wo andere besser sind, und ihnen die…
-
Sponsoring als Betriebsausgabe absetzen: Auf was Unternehmen achten müssen
Wer Vereine oder andere gemeinnützige Organisationen finanziell unterstützt, der kann das steuerlich geltend machen. Eine gute Alternative zum Spenden ist Sponsoring. Was erfüllt sein muss, damit das Sponsoring als Betriebsausgabe absetzbar ist, erklärt Andreas Wessels, Steuerberater bei Ecovis in Osnabrück. Was ist der Unterschied zwischen Spende und Sponsoring? Spenden sind finanzielle Zuwendungen oder Sachleistungen für gemeinnützige, kirchliche, religiöse, wissenschaftlich oder sonstige förderungswürdig anerkannte Organisationen. Wer spendet, bekommt dafür eine Spendenquittung, aber keine konkrete Gegenleistung. Ob Unternehmer oder Privatperson – alle können Spenden als Sonderausgaben bis zu 20 Prozent ihres Einkommens absetzen. Sponsoring ist eine Art des Marketings. Im Unterschied zur Spende bekommen Unternehmen für ihr Geld eine Gegenleistung in Form…
-
Neuer Mindestlohn ab Juli – bei Minijobbern müssen Arbeitgeber die Stundenzahl checken
Zum 1.07.2021 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 9,60 Euro pro Stunde. Was Arbeitgeber bei ihren Minijobbern beachten müssen, erklärt Steuerberaterin Julia Schütz aus der Ecovis-Kanzlei in Pfaffenhofen. Höherer Mindestlohn Zum 1.07.2021 steigt der gesetzliche Mindestlohn von 9,50 Euro auf 9,60 Euro pro Stunde. Dabei bleibt es aber nur bis Ende 2021. Die nächste Erhöhung zum 1.01.2022 auf 9,82 Euro steht bereits fest. Und ab dem 1.07.2022 gilt die nächste Erhöhung: Dann steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 10,45 Euro pro Stunde. Bei Minijobbern müssen Arbeitgeber die Stundenzahl im Blick behalten Bei Minijobs müssen Arbeitgeber besonders auf die maximal mögliche monatliche Stundenzahl achten. Bis zum 30.06.2021 dürfen Minijobber noch 47,3 Stunden pro…
-
StaRUG: Act on the Stabilisation and Restructuring Framework for Businesses
The new German Act on the Further Development of Restructuring and Insolvency Law, or SanInsFoG, was passed in 2020. SanInsFoG changes insolvency law and introduces the new Act on the Stabilisation and Restructuring Framework for Businesses (StaRUG), which came into force on 1 January 2021. StaRUG – The New German Restructuring Tool The StaRUG is a pre-insolvency rescue procedure which allows a debtor to implement a restructuring plan outside formal insolvency proceedings. General Features of StaRUG Rescue procedure in which a restructuring plan is put to a vote across separate classes of creditors. Available at an early stage outside of formal insolvency proceedings. Initiation requires the debtor’s notice to the…
-
Homeoffice-Pflicht endet: Was jetzt für Arbeitgeber gilt
Mit der Bundesnotbremse endet am 30.06.2021 die aktuelle Corona-Arbeitsschutz-Verordnung. Arbeitgeber müssen ab dem 1.07.2021 nicht mehr Homeoffice oder mobiles Arbeiten anbieten. Auch wenn die Homeoffice-Pflicht wegfällt, sollen Unternehmen die gleichzeitige Nutzung von Räumen durch mehrere Personen auf das betriebsnotwendige Minimum reduzieren. Weiterhin brauchen die Betriebe Hygienepläne und Infektionsschutzmaßnahmen. Und sie müssen dafür sorgen, dass Mitarbeiter sie beachten. Wo dies unmöglich ist, müssen Arbeitgeber medizinische Masken zur Verfügung stellen. Die Vorgabe, dass jede Person eine Mindestfläche von zehn Quadratmeter hat, gibt es nicht mehr. „Obwohl Homeoffice das Ansteckungsrisiko gesenkt hat, sehnen Teile der Wirtschaft das Ende der Homeoffice-Pflicht herbei“, sagt Ecovis-Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Gunnar Roloff in Rostock. In manchen Gegenden…
-
Mehr Biobauern: Zehn Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe sind Ökobetriebe
In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil der Biobauern in Deutschland von sechs auf jetzt zehn Prozent. Insgesamt gibt es weniger Landwirte. Im Jahr 2020 wirtschafteten knapp 26.100 landwirtschaftliche Betriebe nach den Regeln des ökologischen Landbaus. 2010 waren es noch 16.500 Ökobetriebe. Das statistische Bundesamt in Wiesbaden meldet damit eine Zunahme um 58 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Ökobetriebe ist in Bayern (38 Prozent) und Baden-Württemberg (17 Prozent) angesiedelt. 9,6 Prozent der Flächen sind ökologisch bewirtschaftet Mit der Zunahme der Ökobetriebe steigt auch der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche: Hier melden die Statistiker sogar einen Anstieg um 69 Prozent von 941.500 Hektar im Jahr 2010 auf 1,6 Millionen…
-
Corona-Bonus: Auch für Mitarbeiter in der Landwirtschaft bis 31.03.2022
Auch Landwirte können den Corona-Bonus nutzen und diesen als Belohnung an ihre Mitarbeitenden zahlen. Dafür haben sie bis 31. März 2022 Zeit. Was ist der Corona-Bonus? Landwirte dürfen ihren Mitarbeitenden 1.500 Euro Corona-Bonus zahlen. Das geht, wenn sie ihn zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewähren und er die Folgen der Corona-Krise abmildern soll. Für Landwirte selbst ist er sozialabgabenfrei, für die Mitarbeitenden lohnsteuerfrei. Die Frist zur Auszahlung ist der 31. März 2022. Wie ist der Corona-Bonus zu zahlen? Landwirte können den Bonus einmalig auszahlen. Wer ihn bereits gezahlt hat, darf das nicht nochmal tun. Aber: Landwirte können den Corona-Bonus beliebig oft splitten, also beispielsweise 750 Euro im Juli 2021 und…
-
Führt der Verkauf der Hofstelle zur Zwangsbetriebsaufgabe?
Verpachtet ein Landwirt alle landwirtschaftlichen Flächen, erzielt er dann weiterhin Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft? Der Bundesfinanzhof musste nun entscheiden, ob der Verkauf einer Hofstelle in der Vergangenheit zwingend zu einer Betriebsaufgabe geführt hat. Der Sachverhalt: Erbengemeinschaft verpachtet Landwirtschaftsflächen Eine Landwirtin verkaufte 1975 die Hofstelle ihres Betriebs. Die restlichen Landwirtschaftsflächen verpachtete sie an verschiedene Personen. In der Steuererklärung gab sie keine Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft an, sondern Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Nach ihrem Tod führten ihre drei Kinder dies unverändert als Erbengemeinschaft fort. Das Finanzamt ging davon aus, dass die Erbengemeinschaft Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft erzielte. Die Mutter hätte keine Betriebsaufgabe erklärt. Deshalb sei ein land- und…
-
Bei kleinen Photovoltaikanlagen Liebhaberei beantragen: Lohnt es sich?
Obwohl viele kleine Photovoltaikanlagen kaum Gewinn bringen, stuft das Finanzamt deren Stromerzeugung als Gewerbebetrieb ein und fordert eine Gewinnermittlung an. Diesen Aufwand können sich die Betreiber zukünftig durch einen Antrag auf Liebhaberei sparen. Hintergrund: Kaum Gewinn bei kleinen Photovoltaikanlagen Durch stetig sinkende Einspeisevergütungen ergibt sich bei kleinen Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wenn überhaupt nur ein sehr geringer Gesamtgewinn. Finanzämter forderten deshalb in diesen Fällen in den vergangenen Jahren immer öfter den Nachweis einer positiven Totalgewinnprognose vom Anlagenbetreiber. Andernfalls wollten sie die geltend gemachten Anlaufverluste nicht anerkennen, da es sich mangels Gewinnerzielungsabsicht um steuerlich unbeachtliche Liebhaberei handeln sollte. Im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2020 forderte der Bundesrat eine Steuerbefreiung für kleine PV-Anlagen bis 10…
-
Patienten haben keinen Anspruch auf einen bestimmten Corona-Impfstoff
In mehreren Eilverfahren haben Verwaltungsgerichte entschieden, dass sich Patienten keinen bestimmten Impfstoff aussuchen dürfen. Vor dem Verwaltungsgericht Aachen wollte ein 61-Jähriger eine Impfung mit dem Impfstoff Comirnaty der Firma BioNTech/Pfizer erwirken (Urteil vom 21.04.2021, 7 L 243/21). Er hatte dies mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz begründet. Ein weiterer Antragsteller forderte vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main den Impfstoff von BioNTech/Pfizer oder den mRNA-Impfstoff COVID-19 Vaccine von Moderna. Er berief sich darauf, dass er eine enge Kontaktperson seiner 92-jährigen Mutter sei (Urteil vom 25.03.2021, 5 L 733/21.F). Corona-Impfverordnung legt keinen Corona-Impfstoff fest Beide Gerichte lehnten die Anträge mit der gleichen Begründung ab: Für Impfberechtigte bestehe kein Wahlrecht, mit einem bestimmten Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft zu werden.…