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Austragsleistungen und Übergabevertrag: Halten Sie sich genau an den Vertragstext
Die Hofübergabe gegen Austragsleistungen ist der Klassiker unter den als Sonderausgaben abziehbaren Versorgungsleistungen. Die Alterssicherung der Übergeber durch Bar- und Sachleistungen wird von jeher steuerlich durch Gesetzgebung und Rechtsprechung unterstützt. Für den Übernehmer, der die Leistungen erbringt, ist das ein langjähriges Steuersparmodell. Bei Barleistungen keine Fehler machen Treten einmal Unstimmigkeiten bei den Austragsleistungen auf, fällt der Sonderausgabenabzug vollumfänglich und irreparabel weg. „Gerade bei den Barleistungen werden Fehler gemacht“, weiß Ecovis-Steuerberaterin Cirsten Schulz in Potsdam aus der Praxis. Dann wird nicht nur der Abzug des Taschengelds gestrichen, sondern alle Sachleistungen insgesamt. Das kann auf lange Sicht für den Übernehmer einen immensen Steuerschaden bedeuten. Änderungen schriftlich begründen Seit Jahren wird gepredigt, die…
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Immobilien-Kaufpreis aufteilen: Der Bundesfinanzhof hilft Käufern beim Steuern sparen
Wer seine Immobilie vermietet, will möglichst wenig Steuern zahlen. Die Abschreibungen für das Gebäude senken die Steuerlast. Daher wollen Immobilienkäufer, dass ein größerer Teil des Kaufpreises auf das Gebäude entfällt. Das Finanzamt lehnt die von Immobilienkäufern gewählte Aufteilung zwischen Gebäude und Grundstück bisher meist ab. Welche Vorteile ein neues Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) Immobilienkäufern bringt, erklärt Ecovis-Steuerberater Michael Dirnberger in Nürnberg. Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft und dann vermietet, darf die Abschreibung für den Gebäudeanteil von der Steuer absetzen. Die Abschreibung – also die Abschreibung für Abnutzung (Afa) – beträgt zwei Prozent des Gebäudepreises und zwar 50 Jahre lang. Doch beim Erwerb einer Immobilie kauft man auch ein…
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Fördermittel für Digitalisierung: Jetzt beantragen
In der Arbeits- und Wirtschaftswelt entscheiden immer häufiger digitale Ausstattung und Know-how über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Das hat sich auch im Lockdown aufgrund der Corona- Pandemie deutlich gezeigt: Die Betriebe, die schnell auf online umstellen konnten oder mithilfe datengetriebener Technologien flexibler agieren konnten, hatten klare Vorteile. Der Einzelhändler um die Ecke – ob Schreibwarengeschäft oder Blumenladen –, der schon kurz nach dem Lockdown auf den Onlineshop verweisen und Bestellungen einfach in seiner Nachbarschaft ausliefern konnte, hat es noch einmal verdeutlicht: Die Digitalisierung bietet enorme Chancen. Doch auch in anderen Branchen können digitale Technologien die Wettbewerbsfähigkeit steigern: „Das können Weiterbildungen per Videocall sein, die Umstellung auf das papierlose Büro oder…
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Gewerbemiete: Dürfen Mieter oder Pächter wegen der Corona-Pandemie ihre Miete oder Pacht kürzen?
„So einfach ist es leider nicht“, sagt Ecovis-Rechtsanwalt Axel Keller in Rostock. Doch der Gesetzgeber hat jetzt klargestellt, dass die Corona-Pandemie ein unvorhersehbares Ereignis ist. Somit entfällt die Geschäftsgrundlage für abgeschlossene Miet- oder Pachtverträge. Was das für gewerbliche Mieter oder Pächter bedeutet, erklärt Rechtsanwalt Keller. Dürfen Mieter und Pächter die Miete oder Pacht für ihre Gewerbeimmobilie kürzen? „So einfach geht das leider nicht“, sagt Axel Keller, Rechtsanwalt bei Ecovis in Rostock. Zwar müssen viele Unternehmer in der Corona-Pandemie ihren Betrieb auf behördliche Anordnung schließen und können ihre gewerblichen Räume nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. Aber das heißt nicht, dass sie ihre Miete nicht zahlen müssen. „Sie müssen ihren vertraglichen…
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Werbung für die Arztpraxis: Was erlaubt ist und was nicht
Es ist unbestritten: Ärzte dürfen Werbung machen. Nach der Öffnung des Werberechts durch das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) 1985 dauerte es allerdings noch zwölf Jahre, bis die Berufsordnungen der Ärztekammern wenigstens das Recht zur sachlichen Information über die eigene Berufstätigkeit einräumten. „Auch heute noch wäre es einigen Kammern lieber, sie könnten ihren Mitgliedern auch weiterhin die Größe ihres Praxisschildes vorschreiben, wie das früher der Fall war“, sagt Tim Müller, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht bei Ecovis in München. Tatsächlich ist heute vieles möglich. Dennoch gibt es zwischen dem Berufsrecht, dem Heilmittelwerberecht sowie dem Wettbewerbsrecht manche Abzweigung, die in die Irre führt. Auf der Seite der Ärzte stehen aber Artikel 12 des Grundgesetzes,…
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Corona-Hilfen für den Einzelhandel
Seit Mitte Dezember ist der Einzelhandel in Deutschland geschlossen. Trotz „Click & Collect“ stapeln sich Herbst- und Winterware. Damit Händler nicht auf ihren Kosten sitzenbleiben, hat das Bundesfinanzministerium jetzt mit der Corona-Überbrückungshilfe III eine Sonderregelung für den Einzelhandel eingeführt. Die Händler, die 2020 Verlust machen und 2019 noch Gewinn, können den Wertverlust der vor dem 01. Januar 2021 erworbenen Saisonware geltend machen: Der Unterschiedsbetrag zwischen Einkaufspreis und voraussichtlichem Verkaufspreis lässt sich jetzt zu 100 Prozent bei den Fixkosten berücksichtigen. Die Fixkosten werden dann über die ab Januar gewährte Überbrückungshilfe III bezuschusst. Die Höhe dieser Zuschüsse orientiert sich am Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum entsprechenden Monat des Jahres 2019 und…
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Wärme aus Biogasanlagen: Steuern auf Strom und Wärme
Seit vielen Jahren herrscht Streit um die Besteuerung von Strom und Wärme, insbesondere aus Biogasanlagen, wenn die Energie privat verwendet wird. Auch wenn noch nicht alle Fragen und Fälle, die vor Gericht gelandet sind, geklärt sind, kann man festhalten: Die Steuerbelastungen für Energie sinken. „Die Rechtsprechung senkt die für die Entnahmebesteuerung anzusetzenden Werte nach und nach. Auch die Finanzverwaltung gibt in Teilbereichen bereits nach. Sehr zur Freude der Betriebsinhaber und Anlagenbetreiber, angesichts der stetig sinkenden Zukunftsaussichten der Biogasbranche“, sagt Mauritz von Wersebe, Steuerberater bei Ecovis in Bergen auf Rügen. Unklare steuerliche Situation und viele Streitfälle Da sich Strom- und Wärmeerzeugung außerhalb des eigentlichen Geschäfts der Landwirtschaft abspielen, schaut die Finanzverwaltung…
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Können Arbeitgeber Homeoffice-Ausstattung sofort abschreiben?
Damit Arbeitgeber sich mit dem Kauf von Laptop & Co. für Mitarbeiter im Homeoffice leichter tun, will die Bundesregierung die Abschreibungsregeln vereinfachen. Die Kosten für Laptop, Drucker und Bildschirme sollen sich künftig schon im Jahr des Kaufs steuerlich komplett berücksichtigen lassen. Ecovis-Steuerberaterin Anja Hausmann in Rostock erläutert, was geplant ist. Arbeitgeber muss Kosten grundsätzlich über Nutzungsdauer verteilen Bisher dürfen Unternehmen Laptops, Drucker und Co. nur dann sofort abschreiben, wenn sie nicht mehr als 800 Euro netto gekostet haben. Dann spricht man von einem geringwertigen Wirtschaftsgut. Alles, was mehr als 800 Euro netto kostet, ist über eine produktspezifische Nutzungsdauer verteilt abzuschreiben. Beispielrechnung: Wie Unternehmer bisher einen Laptop für drei Jahre abschreiben…
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Überstunden bei Kurzarbeit: Das sollten Sie dazu wissen
Schon kurz nach dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erleichterte die Bundesregierung Unternehmen die Einführung von Kurzarbeit. Was zu beachten ist, wenn trotz Kurzarbeit viel Arbeit anfällt, erklärt Ecovis-Arbeitsrechtler Thorsten Walther in Bayreuth. Herr Walther, es soll Unternehmen geben, die Kurzarbeitergeld beantragt haben, deren Mitarbeiter aber Überstunden machten. Wie geht das zusammen? Kurz gesagt: gar nicht. Denn schließlich kann ich als Unternehmer nicht staatliche Leistungen in Form des Kurzarbeitergelds annehmen, wenn meine Mitarbeiter gleichzeitig nicht erheblich weniger arbeiten als zuvor. Im Gegenteil: Zuerst einmal sind Überstunden abzubauen, um antragsberechtigt zu sein. Nicht notwendigerweise auf null, wie es so oft irrtümlich angenommen wird, aber doch auf den tiefsten Stand der…
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Mit Dauerfristverlängerung die Umsatzsteuer später ans Finanzamt zahlen
Viele Unternehmer haben wegen der Corona-Pandemie mit erheblichen Umsatzeinbrüchen und noch nicht ausbezahlten Hilfen zu kämpfen. Die Liquidität in der Firma wird knapp. Die Finanzverwaltung gewährt mit der Dauerfristverlängerung jedoch versteckt eine Art Überbrückungshilfe light in der Umsatzsteuer. Dauerfristverlängerung führt zu mehr Liquidität Grundsätzlich muss ein Unternehmer am zehnten Tag des Folgemonats seine Umsatzsteuer ans Finanzamt zahlen. Beispielsweise ist am 10. Februar die Umsatzsteuer für Januar fällig. Es gibt jedoch eine Ausnahme: die Dauerfristverlängerung. Hier hat man einen Monat länger Zeit, seine Umsatzsteuer ans Finanzamt zu überweisen. Die Umsatzsteuer für Januar ist somit erst im März fällig. Dafür muss man beim Finanzamt eine Dauerfristverlängerung beantragen. Diese bekommt man nur gegen…