Finanzen / Bilanzen

Überalterte Eigentümer: Unternehmens-Übergaben finden immer später statt

Die Zahl der Firmenübernahmen im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) stieg im Jahr 2019 weiter an. 54 Prozent (+2 Prozent ggü. Vorjahr) der von den Bürgschaftsbanken begleiteten Existenzgründungen waren Unternehmensnachfolgen. In den letzten Jahren haben verbürgte Finanzierungen in diesem Bereich deutlich zugelegt, was auch auf den Anstieg der Kaufpreise von Unternehmen zurückzuführen ist.

Das Thema Nachfolge hängt unter anderem stark von den demographischen Entwicklungen ab. Dies lässt sich an einigen Kernergebnissen der aktuellen Studie festmachen: Im Jahr 2019 ist das mittlere Alter der Übergebenden im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt um ein Jahr gestiegen: von 61 auf 62 Jahre. Dies ist jedoch stark abhängig von Region, Branche und Wirtschaftszweig. Die Anzahl der Nachfolgen stagniert auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Möglicherweise ist dies ein Indikator dafür, dass es schwierig wird, geeignete Unternehmer zu finden. Noch schwieriger ist es allerdings bei den Übernehmerinnen: Bei weniger als einem Viertel – mit sinkender Tendenz – liegt der Anteil der Frauen bei den Übernehmenden.

Für das Jahr 2020 können noch keine abschließenden Aussagen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Nachfolgegeschehen getroffen werden. „Anhand erster Zahlen der Bürgschaftsbanken aus 2020 lässt sich bereits ablesen, dass zwar etwas weniger Gründungen bzw. Nachfolgen begleitet wurden – die Zahlen jedoch im Verhältnis noch überraschend stabil sind“, so Stephan Jansen, Geschäftsführer des VDB.

Weitere Zusammenhänge zum Nachfolgegeschehen

Auch wenn der Nachfolgemonitor 2020 noch keine Aussagen zu den Auswirkungen der aktuellen Krise treffen kann, konnten bei den neuen Untersuchungen einige weitere Aspekte beleuchtet werden: „Einerseits konnten aufgrund der wiederum um weitere 1.000 Fälle angewachsenen Datenbasis Zeitreihen fortgeführt und somit die Repräsentativität verbessert werden, andererseits wurden durch neu hinzugefügte Datensätze zum Wachstum und zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen weitere Zusammenhänge zum Nachfolgegeschehen deutlich“, so der wissenschaftliche Leiter der Studie Prof. Dr. Holger Wassermann von der FOM Hochschule.

Nachfolgen meistens nachhaltig

Ein im Jahr 2019 weltweit, aber auch in Deutschland besonders stark diskutiertes Thema war die Nachhaltigkeit. Der langfristig angelegte verantwortungsbewusste Umgang mit einer Ressource findet sich im Konzept der Übernahme eines Unternehmens und seiner Fortführung wieder: „Nachfolgen repräsentieren den Nachhaltigkeitsgedanken im ökonomischen System und stehen für den Erhalt von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Nutzen für die Stakeholder“, betont Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG.

Diese und viele weitere interessante Ergebnisse zeigt der zweite Nachfolgemonitor, den der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB), Creditreform Rating und die FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinsam erstellt haben. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt etwa 7.400 Übernahmen aus den Jahren 2013 bis 2019 untersucht.

Download und Einladung zur Vorstellung der Studie

Am 29. September 2020 wird die Studie von 09.00 bis 10.00 Uhr per Webkonferenz vorgestellt. Die Zugangsdaten hierzu sowie die Studie zum Download finden Sie auf folgender Website: www.nachfolgemonitor.de  

Hintergrund:

Der Nachfolgemonitor basiert auf den Datenbanken der deutschen Bürgschaftsbanken und Creditreform. Die in allen Bundesländern bestehenden Bürgschaftsbanken dienen der Förderung der mittelständischen Wirtschaft und werden i.d.R. von regionalen Akteuren wie den Handwerkskammern, den Industrie- und Handelskammern, mittelständisch orientierten Kreditinstituten und Verbänden getragen.

Mit dem Nachfolgemonitor wollen deshalb der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB), die Creditreform Rating und das KompetenzCentrum für Entrepreneurship & Mittelstand der FOM Hochschule (KCE) dazu beitragen, den Mittelstand bei der Gestaltung einer erfolgreichen Nachfolgeregelung effektiv zu unterstützen.

FOM Hochschule für Oekonomie & Management

Mit 55.000 Studierenden ist die FOM die größte private Hochschule Deutschlands. Sie bietet Berufstätigen und Auszubildenden in 32 Städten Deutschlands und in Wien die Möglichkeit, berufsbegleitend praxisorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Gesundheit & Soziales, IT-Management sowie Ingenieurwesen zu absolvieren. Die Studienabschlüsse sind staatlich und international anerkannt. Initiiert wurde die FOM von der gemeinnützigen Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft mit Sitz in Essen. Die Hochschule ist vom Wissenschaftsrat akkreditiert und hat von der FIBAA Anfang 2012 erstmals das Gütesiegel der Systemakkreditierung verliehen bekommen – als erste private Hochschule Deutschlands. Zudem ist die staatliche Anerkennung der FOM im Juli 2020 für weitere zehn Jahre vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen verlängert worden. www.fom.de  

Creditreform Rating

Creditreform Rating ist ein dynamisch wachsendes Unternehmen, das derzeit mehr als 100 Mitarbeiter aus über zehn Ländern beschäftigt und Ratings in ganz Europa, den USA, Kanada, Russland und Asien durchführt. Wir sind spezialisiert auf die Einschätzung von Kreditrisiken und bieten unseren international agierenden Kunden Ratingdienstleistungen sowie Kreditservices und Marktanalysen. Zu unseren Leistungen im Bereich Ratings zählen Asset Based Finance Ratings, Structured Finance Ratings, Bank- und Sovereign Ratings. Außerdem führen wir Ratings von Unternehmen und deren Anleihen durch. Im Bereich Kreditservices reicht unser Dienstleistungsspektrum von der Recherche und Analyse von Bilanz-, Branchen- und Ausfalldaten über die Validierung bestehender und die Entwicklung neuer individueller Scoring- und Ratingsysteme bis zur Überwachung von Kreditrisiken inklusive der passenden Schnittstellen zu den Risikomanagementsystemen unserer Kunden. Dank unserer umfangreichen Datenbasis über deutsche und europäische Unternehmen und unser umfassendes Know-how im Bereich Research sind wir darüber hinaus in der Lage, unseren Partnern und Kunden maßgeschneiderte Risiko- und Potenzialanalysen zur Verfügung zu stellen. www.creditreform-rating.de  

Über den Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.

Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB) ist die gemeinsame Interessenvertretung der 17 rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Bürgschaftsbanken und Beteiligungsgarantiegesellschaften sowie der 15 Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBGen) in Deutschland. Der VDB ist zentraler Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft rund um die Themen Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen. Bürgschaftsbanken sind Kreditinstitute im Sinne des KWG. Sie unterstützen gewerbliche Unternehmen und Freie Berufe seit über 60 Jahren bei der Kredit- oder Beteiligungsfinanzierung. 2019 sicherten die deutschen Bürgschaftsbanken über 5.300 Finanzierungsvorhaben ab. Das übernommene Bürgschafts- und Garantievolumen lag bei mehr als 1,1 Mrd. Euro. Damit wurden Kredite und Beteiligungen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro abgesichert. Mit Beteiligungsfinanzierungen der MBGen verbessern Unternehmen ihre Liquidität und die wirtschaftliche Eigenkapitalquote. 2019 stellten die 15 MBGen dem deutschen Mittelstand über 500 neue Beteiligungen in Höhe von mehr als 165 Mio. Euro zur Verfügung. Hinzu kommen über 200 Beteiligungen über den Mikromezzaninfonds Deutschland. www.vdb-info.de

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