Energie- / Umwelttechnik

TechnologieRegion Karlsruhe will Modellregion für grünen Wasserstoff werden

„WINFRID“ ist die Antwort der TechnologieRegion Karlsruhe ( auf den Förderaufruf des Umweltministeriums Baden Württemberg, eine „Modellregion für grünen Wasserstoff“ ins Leben zu rufen. Das Projektkonsortium aus Karlsruhe Institut für Technologie ( Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ( und EIfER European Institute for Energy Research hat unter dem Dach der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH letzte Woche den offiziellen Wettbewerbsantrag bei der L Bank in Karlsruhe eingereicht. Insgesamt haben mehr als 40 Akteure aus der TRK und darüber hinaus an dem Konzept für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft für die TechnologieRegion gearbeitet. Bei Erfolg würden über 40 Mio. zwischen Waghäusel und Gaggenau investiert werden.

Der Projektname WINFRID“ steht für: Wasserstoff Infr astruktur in Demonstration. Im Rahmen von WINFRID sollen ausgehend von der TechnologieRegion Karlsruhe verschiedene modellhafte Projekte initiiert werden. Von der lokalen Produktion von grünem Wasserstoff aus regenerativen Stromquellen über innovative Speicher und Transportkonzepte, bis hin zu verschiedenen Anwendungen des grünen Wasserstoffs wird in dem Konzept der TechnologieRegion die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt. „Damit würden wir die Voraussetzungen schaffen, um Wasserstoff als wichtigen Energieträger in der TRK zu fördern. Das wäre nicht nur für das Klima gut, wir würden auch der regionalen Wirtschaft in dieser Schlüsseltechnologie einen starken Entwicklungsschub geben können“, betont Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TRK GmbH.

„Mit dem Rheinhafen habe Karlsruhe eine in Baden Württemberg strategisch herausragende Infrastruktur, die auch auf lange Sicht eine wichtige Rolle beim Import von grünem Wasserstoff haben wird“, ist sich Prof. Karsten Pinkwa rt, vom Fraunhofer ICT im Pfinztal und Mitglied des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung sicher. Dafür müssten aber erst noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Denn es sei abzusehen, so Pinkwart, der parallel auch an der Hochsch ule Karlsruhe lehrt, dass in Zukunft nicht genügend regenerativ erzeugter Strom zur Verfügung stehen wird, um den Bedarf an Wasserstoff in Baden Württemberg decken zu können. Ein weiteres bedeutendes Modellvorhaben im Antrag sei auch die Wasserstofferzeug ung, Speicherung und Nutzung in energieautarken Wohn und Gewerbequartieren. „Wenn wir hierfür die Fördermittel bekommen, würden wir mit der lokalen und nachhaltigen Versorgung von Quartieren bundesweit Maßstäbe setzen“, so die Wissenschaftlerin des EIfER Prof. Ute Karl.

Neben Investitionen in konkrete Anlagen geht es in der Modellregion aber auch um die Entwicklung dazu passender Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. „Die Förderperiode läuft bis 2027, danach müssen die Projekte auch ohne Förderung wirt schaftlich weiter betrieben werden können. Wissenschaftler des KIT und der anderen Institute würden dafür sorgen, dass die Anlagen sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimal eingestellt werden“, berichtet Prof. Thomas Jordan, der die Wasserstoffaktiv itäten am KIT koordiniert.

Die Abstimmung der mehr als 40 Partner und die Erarbeitung der Modellanwendungen war kein einfaches Unterfangen, da alle Besprechungen Corona bedingt nur digital erfolgen konnten. Der Wettbewerb im Land um die Förderung zur „Mod ellregion grüner Wasserstoff“ scheint sehr groß zu sein. Sollte die TRK mit ihrer Antragsskizze erfolgreich sein, würde bis zum Spätsommer ein Vollantrag eingereicht werden können. Hinweis: Grüner Wasserstoff wird ausschließlich aus regenerativen Energieq uellen erzeugt und wird daher CO 2 frei hergestellt.

Weitere Informationen finden Sie auch unter technologieregion karlsruhe.de/energie 

Über die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, gegründet 2017, ist ein regionaler, bundeslandübergreifender und transnationaler Standortvermarkter fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft. Gemeinsam denken, testen und machen zu diesem Zweck haben sich 29 Gesellschafter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.

Die Gesellschafter sind: die Städte Baden Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gag- genau, Karlsruhe, Landau, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel; die Land- kreise Germersheim, Karlsruhe, Rastatt und Südliche Weinstraße; La Collectivité europ é enne d’Alsace , der Regionalverband Mittlerer Oberrhein; die Unternehmen 4L sion GmbH, Badischer Gemeinde Versicherungs Verband, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, evohaus GmbH, GRENKE AG, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG und SEW EURODRI VE GmbH & Co KG; die Kammern Handwerkskammer Karls- ruhe sowie die Industrie und Handelskammer Karlsruhe; die Wissenschaftseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.

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