Energie- / Umwelttechnik

Gemeinsam für mehr Klimaschutz: 20 Stadtwerke und Trianel bauen Wind- und Solarenergie aus

Am 11. und 12. November 2021 finden die Gründungsfeier und eine Gesellschafterversammlung der Trianel Wind und Solar GmbH & Co. KG in Heidelberg statt. „Rund ein Jahr nach der formalen Gründung und dem zwischenzeitlichen Aufbau eines breiten Entwicklungsportfolios der Trianel Wind und Solar setzen die 20 beteiligten Stadtwerke mit der feierlichen Gründungsfeier in der Klimastadt Heidelberg ein Zeichen für mehr Klimaschutz. Gemeinsam begrüßen wir den sich abzeichnenden politischen Rückenwind für den Ausbau der erneuerbaren Energien“, stellt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke-Kooperation Trianel, fest.

Die Trianel Wind und Solar ist bereits die fünfte Trianel-Projektentwicklungsgesellschaft, mit der Trianel gemeinsam mit Stadtwerken den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringt. „Die neue Gesellschaft verdeutlicht das Engagement von Stadtwerken, den deutschen Strommix aktiv zu dekarbonisieren und ihrer Verantwortung für mehr Klimaschutz lokal, regional und national gerecht zu werden“, so Sven Becker weiter. „Die derzeit angekündigten Vereinfachungen bei den Genehmigungsverfahren oder auch die Bereitstellung von mehr Flächen für den Ausbau von Wind- und Solarparks ermutigen uns, den Ausbau der Erneuerbaren mit der nötigen Kraft in den nächsten Jahren voranzubringen,“ hebt Sven Becker hervor.

Trianel Wind und Solar plant den Aufbau von 350 MW Wind- und Solarenergie

Heidelberg ist einer der ersten Partner der neuen, bundesweiten Gesellschaft Trianel Wind und Solar. Die Stadt Heidelberg beteiligt sich mit einem Anteil von fast sieben Prozent über die Stadtwerke Heidelberg daran. Ziel der Trianel Wind und Solar ist es, bis 2030 rund 350 MW regenerative Erzeugungskapazitäten bundesweit aufzubauen. Dazu werden die Partner rund 500 Millionen Euro investieren. Zum Kreis der 20 Gesellschafter gehören neben Heidelberg auch Stadtwerke aus Bonn, Bochum, Jena und der Region Allgäu.

Bei der Gesellschafterversammlung am 12. November haben die beteiligten Unternehmen bereits über erste gemeinsame Projekte diskutiert. „In den letzten Monaten haben wir bereits ein breites Standortportfolio für Trianel Wind und Solar mit Trianel entwickeln können. Darüber hinaus konnten wir eine gemeinsame Kooperation mit unserem langjährigen Partner AboWind an Standorten in Deutschland für den Aufbau von ca. 60 MW Windenergie vereinbaren. In Summe verfügt Trianel Wind und Solar bereits nach einem Jahr über ein gut gefülltes Entwicklungsportfolio, das wir in den kommenden Jahren zu reifen Projekten entwickeln wollen“, so Dr. Markus Hakes, Geschäftsführer der Trianel Wind und Solar. 

Heidelberg auf dem Weg zur Klimaneutralität

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner zeigt anlässlich der Gründungsfeier in Heidelberg den Beitrag der Trianel Wind und Solar auf dem Weg der Stadt zur Klimaneutralität auf: „Wir wollen als Stadt schnellstmöglich klimaneutral werden – klimaneutrale Energieproduktion gehört dabei zu den wichtigsten Eckpfeilern. Wind- und Solarenergie eignen sich am besten. In Heidelberg haben wir dafür aber schlicht zu wenig geeignete Flächen. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass wir über unsere Stadtwerke mit der Trianel Wind und Solar dort in Anlagen investieren können, wo passende Flächen zur Verfügung stehen. Es gilt quasi das gleiche Prinzip wie bei der Lebensmittelversorgung: Die Stadt braucht das Land. Gemeinsam mit anderen Städten wollen wir so einen großen Schritt zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Klimaneutralität gehen. Klimaschutz ist Gemeinschaftssache und muss überregional gedacht werden“, erklärte Prof. Dr. Eckart Würzner.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Gründungsmitglieder hier in Heidelberg feierlich begrüßen können, denn die Trianel Wind und Solar bietet uns als Stadtwerk eine hervorragende Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren – auch über das begrenzte Flächenangebot in Heidelberg hinaus. So können wir die Stadt Heidelberg weiter unterstützen, ihre ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen und den deutschen Strommix mitgestalten“, ergänzt Prof. Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg.

Heidelberg zählt bundesweit zu den vier größten Investoren innerhalb der neuen Gesellschaft zum Ausbau von Wind- und Solarenergie. Somit werden die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg über die Kooperation Sonnen- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 14 MW bis 2024 umsetzen: Umgerechnet können damit weitere 13.000 Haushalte, also jeder sechste Haushalt in Heidelberg, mit grünem Strom versorgt werden. Zugleich spart Heidelberg weitere 15.300 Tonnen CO2 pro Jahr bis 2024 ein.

Bis 2030 ist über die neue Gesellschaft sogar ein Wind- und Sonnenenergie-Ausbau für Heidelberg von rund 24 MW geplant. Das entspricht einer jährlichen Senkung des CO2-Ausstoßes um 33.000 Tonnen – und damit einer noch höheren Einsparung als über das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund erreicht haben – eine der bisher größten Investitionsmaßnahmen für die Energiewende und den Klimaschutz in Heidelberg.

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität, den Trianel seit längerem dienstleistend unterstützt, hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Besonders in den Bereichen Energieerzeugung und Energieeffizienz werden große Anstrengungen unternommen, um die Strom- und Wärmeerzeugung weitestmöglich regenerativ zu gestalten und gleichzeitig den Energiebedarf zu reduzieren.

„Die Rolle der Stadtwerke ist zentral für die Erlangung der Klimaneutralität. Das Gros der CO2-Emissionen findet schließlich in den Kommunen in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr statt. Wir freuen uns, mit unserer Expertise die Stadtwerke auf dem Weg zur Klimaneutralität begleiten zu dürfen“, so Sven Becker.

Auf dem Weg zum Heidelberger Solarziel: Schon viel erreicht, noch mehr vor

Eine konkrete Maßnahme des Klimaschutz-Aktionsplans ist der Ausbau der PV-Leistung um zusätzliche 25 MWp bis zum Jahr 2025. 3,6 MWp davon wurden schon realisiert. Unter anderem konnten 2020 bereits zwei Großanlagen installiert werden: eine auf der Großsporthalle im Heidelberg Innovation Park mit einer Leistung von 0,33 MWp sowie eine weitere im Frühling 2021 mit 0,71 MWp auf dem Dach der Rottehalle des Recyclinghofs in Wieblingen. Insgesamt ist die Zahl der PV-Anlagen im Stadtgebiet inzwischen auf 950 angewachsen. Ihre Leistung beträgt rund 24,5 MWp.

Mindestens fünf weitere MW Leistung werden die Stadtwerke Heidelberg im Auftrag der Stadt bis 2025 auf Gebäuden der Stadt oder der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH bauen: Dazu werden die Dachflächen aller öffentlichen Neubauten der Stadt und der städtischen Gesellschaften für die Installation von PV-Anlagen genutzt. Bei Dachsanierungen werden schrittweise auch auf Bestandsgebäuden vorrangig PV-Anlagen installiert. Private und gewerbliche Immobilienbesitzer werden ebenfalls in den Ausbau einbezogen: Bei allen neuen Stadtentwicklungsmaßnahmen und Grundstücksverkäufen gilt eine verbindliche Solarpflicht, um sicherzustellen, dass auf allen Neubauten Solaranlagen realisiert werden.

Unterstützend bietet die Stadt Heidelberg eine umfassende Beratung zur regenerativen Energieerzeugung und Effizienzverbesserung an und fördert die Installation und Inbetriebnahme von PV-Anlagen auf Dachflächen, Gründächern und Fassadenflächen über das Programm „Rationelle Energieverwendung“ zudem finanziell.

Mehr Informationen zu #hd4climate und Heidelbergs Rolle als Vorreiter beim Klimaschutz

Der Klimaschutz-Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/…). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).

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