Gesundheit & Medizin

Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz kommen mit neuen Ideen gestärkt aus der Corona-Pandemie

Rheinland-Pfalz altert und immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Derzeit leben 80.000 Menschen in Rheinland-Pfalz mit dieser Diagnose. Der Umgang mit der Demenz stellt Betroffene, Angehörige und die Gesellschaft vor Herausforderungen. Um in Rheinland-Pfalz die Bevölkerung über alle Fragen der Demenz zu informieren und zu sensibilisieren sowie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen, wurde 2009 die „Landesfachstelle Demenz Rheinland-Pfalz“ ins Leben gerufen. Bereits davor und im Laufe der Jahre gründeten sich in den Regionen Demenznetzwerke. Heute sorgen über 40 Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz dafür, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen lokal und in der Region unterstützt werden. Die Demenznetzwerke bringen zudem alle Akteure zum Thema Demenz in der Kommune an einen Tisch und organisieren Fach- und Informationsveranstaltungen.

Seit 2018 begleiten die Landesfachstelle Demenz Rheinland-Pfalz des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz (LSJV) und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse federführend im Namen der Landesverbände der Pflegekassen gemeinsam die Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz in allen Fragen der finanziellen Förderung nach dem Sozialgesetzbuch (§ 45c Abs. 9, Elftes Buch). Eine Förderung kann unter Beachtung der Förderkriterien jährlich beantragt werden. Inzwischen werden auf Basis der Regelungen des Bundesministeriums für Gesundheit jährlich jeweils 15 lokale Netzwerke mit bis zu 25.000 Euro gefördert. Die Zahl der Netzwerke, die Anträge stellen, steigt stetig.

„Die gute Zusammenarbeit der Kooperationspartner innerhalb der Netzwerke, bei der auch stets die jeweilige Kommune beteiligt ist, trägt enorm zur Verbesserung der Angebotsstrukturen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige in den rheinland-pfälzischen Landkreisen und Städten bei“, sagt Christiane Firk, Bevollmächtigte des Vorstands der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. „Weiterhin wirken die Netzwerke in der Pflegestruktur-planung mit und können hier gut ihr Knowhow im Sinne der Betroffenen einbringen.“ In Zeiten der Corona-Pandemie hat die Sorge um Menschen mit Demenz eine neue Dimension angenommen. Die Verantwortlichen der Netzwerke haben in dieser Zeit neue Strategien entwickelt, um die Versorgungsqualität für Menschen mit Demenz und deren Familien zu verbessern, aber auch die Öffentlichkeit über das Thema Demenz zu informieren. „Es wurden beispielsweise durch interaktive, digitale Angebote Möglichkeiten geschaffen, Menschen mit Demenz besser zu erreichen und ihnen und ihren Angehörigen zu helfen“, so Firk weiter.

„Die finanzielle Förderung nach § 45 c Abs. 9 SGB XI bietet den Demenznetzwerken eine gute Gelegenheit, ihre Netzwerk-Koordination zu professionalisieren und in Bezug auf digitale Lösungen und Methoden Unterstützungs- und Hilfeangebote zu erweitern oder auch größere Projekte und Veranstaltungen zu realisieren. Damit lässt sich die Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen auf ein festes Fundament stellen. Ich freue mich, wenn sich weitere Demenznetzwerke entschließen, von der Förderung Gebrauch zu machen. Unterstützung bei der Antragstellung zur Weiterentwicklung des Netzwerkes erhalten sie von der Landesfachstelle Demenz beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung,“ erläutert der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer.

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