Finanzen / Bilanzen

Beratung und Intervention bei häuslicher Gewalt: Neuordnung gelungen

Das Jahr 2024 war für die Beratungs- und Interventionsstellen (BISSen) in der Region und Landeshauptstadt Hannover von Herausforderungen geprägt. Zum einen standen interne Umstrukturierungen an, gleichzeitig stiegen die Fallzahlen erneut um 530 Fälle – eine Zunahme um acht Prozentpunkte. Im Ausschuss für Gleichstellung, Integration, Antidiskriminierung und Diversität zogen die BISSen heute (3. Juni) Bilanz und stellten ihre Arbeit vor.

In der Landeshauptstadt Hannover hat sich der BISS-Verbund neu aufgestellt: Der bisherige Trägerverein zog sich zurück und Suana/kargah sowie die Bestärkungsstelle übernahmen die Trägerschaft in Kooperation als BISS-Verteilerstelle und direkte Anlaufstelle für die Polizei. Auch der BISS-Verbund Region Hannover strukturiert sich neu. Die Finanzmittel werden nun nach Einwohner*innenzahlen auf die drei beteiligten Beratungsstellen verteilt.

„Mit der Neuordnung sind Zuständigkeiten klarer definiert und Finanzflüsse transparenter geworden. Die steigenden Selbstmelder*innenzahlen zeigen, dass das Konzept der flächendeckenden Beratungsstellen und der vielfältigen öffentlichen Aktionen zur Bewusstmachung aufgeht. Doch wir stoßen immer wieder an Grenzen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Finanzierung im kommenden Jahr nicht ausreicht. Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung von Land, Kommunen und der Region Hannover, um das Erreichte zu sichern und den Betroffenen weiterhin Angebote für Schutz und Beratung machen zu können“, betont Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover.

Insgesamt wurden den BISS-Stellen in der Region Hannover im vergangenen Jahr 6.795 Fälle von häuslicher Gewalt bekannt. Davon waren in 5.525 Fällen Frauen (81 Prozent) betroffen und in 1.270 Fällen Männer (19 Prozent). Zudem wurden in den Fällen etwa 5.296 Kinder als Mitbetroffene erfasst. Die regionale Verteilung zeigt für das Umland 2.367 Fälle (1.870 Frauen, 497 Männer und 2.088 Kinder). In der Landeshauptstadt Hannover waren es 4.428 Fälle (3.655 Frauen, 773 Männer und 3.208 Kinder).

Die Besonderheit bei den BISSen zeichnet sich durch ihr proaktives Vorgehen aus: Sie erhalten die Polizeimeldungen zu Fällen häuslicher Gewalt und machen den Betroffenen Beratungs- und Unterstützungsangebote. „In den Umlandkommunen verzeichnen wir seit 2018 eine Steigerung der Fälle um etwa 50 Prozentpunkte. Das lässt sich auf eine Enttabuisierung und gelungene Öffentlichkeitsarbeit zurückführen“, berichtet Franziska Burbulla, AWO Koordinierungs- und Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt, für den BISS-Verbund Region Hannover. „Wir beobachten, dass der Anteil an Meldungen von gegenseitiger Gewalt unter (Ex-)Partner*innen steigt. Dadurch wird der Clearingprozess anspruchsvoller, denn in diesen Fällen ist zu klären, welches Angebot wirksam dabei unterstützen kann, aus dem Gewaltkreislauf auszubrechen“, erklären Sevcan Taşdemir von Suana/kargah und Miriam Roche-Knigge von der Bestärkungsstelle für den BISS/HAIP-Verbund Stadt Hannover.

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