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Lörracher Handwerksbetrieb integriert erfolgreich Fachkraft aus Belarus

Der Fachkräftemangel im Handwerk ist real – doch es gibt erfolgreiche Wege, ihm zu begegnen. Ein Beispiel dafür liefert das Energiebüro Kuhny e.K. aus Schwörstadt im Landkreis Lörrach. Inhaber Stephan Kuhny hat mit dem 32-jährigen Elektriker Dzmitry Azarkou aus Belarus nicht nur eine versierte Fachkraft für sein Unternehmen gefunden, sondern zeigt gemeinsam mit dem Welcome Center Südlicher Oberrhein, wie internationale Integration im Handwerk konkret gelingen kann.

„Eigentlich haben wir gar nicht aktiv im Ausland gesucht“, berichtet Stephan Kuhny. „Aber als sich Dzmitry auf unsere Stellenanzeige meldete, war schnell klar: Den wollen wir im Team haben.“ Azarkou stammt aus Mahiljou, der drittgrößten Stadt in Belarus, die im Osten des Landes am Dnjepr liegt. Er hatte über die Bundesagentur für Arbeit vom Stellenangebot erfahren – und überzeugte gleich im ersten Videogespräch. „Er hat viele Fotos seiner bisherigen Projekte gezeigt, und man hat sofort gemerkt, wie sehr er seinen Beruf liebt und immer bereit ist, neue Dinge zu lernen.“, erinnert sich Kuhny.

Erneuerbare Energie als gemeinsames Ziel

Heute arbeitet Dzmitry Azarkou als Elektriker im Bereich der erneuerbaren Energien – mit Fokus auf Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Smart Home-Systeme. Seine Begeisterung für das Thema ist spürbar: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit beim Energiebüro Kuhny. Es ist ein hervorragender Betrieb mit einem großartigen Team – fast wie eine Familie.“ Auch die Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, war gut überlegt. „Meine Frau und ich haben uns bewusst für Deutschland entschieden – wegen der Sicherheit, Stabilität und Perspektiven, besonders für Familien. Südbaden hat uns mit seiner Natur, dem Klima und der Freundlichkeit der Menschen besonders angesprochen.“

Hilfe bei Anerkennung und Einreise

Den administrativen Weg zur Beschäftigung einer internationalen Fachkraft hat das Welcome Center Südlicher Oberrhein – eine Kooperation der Handwerkskammer Freiburg und der IHK Südlicher Oberrhein – maßgeblich begleitet. „Ich hatte einmal über das Welcome Center gelesen und mir das gemerkt“, erzählt Kuhny. „Als Dzmitry sich bewarb, habe ich gleich wieder daran gedacht – und das war ein echter Glücksgriff.“

Olga Kuchendaeva vom Welcome Center übernahm die Koordination. Sie prüfte nicht nur die russischsprachigen Qualifikationsunterlagen, sondern beriet den Betrieb auch zur geeigneten Einreisemöglichkeit – letztlich fiel die Wahl auf die Berufserfahrenenregelung nach §19c Abs. 2 AufenthG. „Wir haben gemeinsam mit der Fachkraft die erforderlichen Unterlagen vorbereitet und den Arbeitgeber bei allen Schritten begleitet – bis hin zur Antragstellung bei der Deutschen Botschaft in Minsk“, erklärt Kuchendaeva. „Ein rundum gelungenes Beispiel dafür, wie Beratung und Kooperation zum Erfolg führen.“

Teamarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Für Stephan Kuhny hat sich das Engagement ausgezahlt: „Dzmitry hat sich vom ersten Tag an toll integriert. Seine Erfahrung, besonders im Smart Home-Bereich, ist für uns ein echter Gewinn.“ Dass die Integration so reibungslos verlief, führt er auch auf die enge Begleitung durch das Welcome Center zurück: „Uns wurde die Unsicherheit genommen. Wir hatten jederzeit das Gefühl, gut betreut zu sein. Alle Sorgen und Bedenken konnten uns abgenommen und alle Fragen kompetent beantwortet werden.“

Auch Dzmitry Azarkou lobt die Unterstützung: „Es war eine große Erleichterung, dass ich auf Russisch beraten wurde. Ich habe mich wirklich willkommen gefühlt.“ Mit dieser Sicherheit im Rücken gelang es ihm, alle Unterlagen vollständig einzureichen – innerhalb von nur acht Wochen war er in Deutschland.

Ein Modell für andere Betriebe

Der Fall zeigt: Internationale Fachkräfte können eine wertvolle Ergänzung für handwerkliche Betriebe sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. „Natürlich braucht es am Anfang viel Unterstützung – bei Sprache, Wohnung, Behördengängen“, sagt Kuhny. „Aber ich kann nur sagen: Der Aufwand lohnt sich.“

Für Olga Kuchendaeva ist die Geschichte des Energiebüros Kuhny ein Paradebeispiel für gelungene Integration im Handwerk: „Es zeigt, was möglich ist, wenn Arbeitgeber offen sind und sich kompetent begleiten lassen. Genau dafür sind wir da.“

Über Handwerkskammer Freiburg

Die Handwerkskammer Freiburg ist Dienstleister und Ansprechpartner für fast 16.000 Handwerksbetriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten und rund 6.500 Auszubildenden in den Landkreisen Ortenau, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach sowie dem Stadtkreis Freiburg. Die Mitgliedsbetriebe in Südbaden generierten im Jahr 2023 einen Umsatz von mehr als 10 Milliarden Euro.

Die Handwerkskammer Freiburg übernimmt mehr als nur die staatlichen Pflichtaufgaben in der Ausbildung, im Prüfungswesen und beim Führen der Handwerksrolle. Sie unterhält moderne Be­ra­tungs- und Bil­dungs­zent­ren, in denen sie ihren Mitgliedern ein breites Spektrum an Service bietet: berufliche Bildungsangebote, Nachwuchswerbung, Rechtsberatung sowie Beratung in den Bereichen „Betriebswirtschaft“, „Betriebsübergabe und – übernahme“, „Innovation“, „Umwelt“, „Außenwirtschaft“, „Fachkräftesicherung“, „Organisationsentwicklung“ und „Digitalisierung“. Daneben unterstützt sie Existenzgründer und fördert das Handwerk vor Ort.

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