Mobile & Verkehr

Auto-Kommunikation: Herstellerstreit auf Kosten der Sicherheit

Rund zehn Prozent der 1500 Warnfahrzeuge, die die Autobahn GmbH einsetzt, um vor Baustellen, Hindernissen oder Servicearbeiten hinzuweisen, verunglücken jedes Jahr, berichtet die Zeitschrift auto motor und sport. Dabei kommt es auch zu tödlichen Unfällen, wie zuletzt Ende September, als ein Kleintransporter auf der A7 bei Melsungen in einen Anhänger mit Warnschildern fuhr, der eine Nachtbaustelle absicherte. Das Problem: Die Warnsignale, die die Fahrzeuge aussenden, kommen in einigen Autos teilweise gar nicht an, wie eine Stichprobe der Zeitschrift auto motor und sport zeigt.

Zusammen mit der Autobahn GmbH hat auto motor und sport unter anderem an der A94 östlich von München ein Wartungsfahrzeug des ADAC, einen Warnanhänger der Autobahn GmbH, einen VW Caddy als Pannenfahrzeug und ein Polizeiauto platziert. Alle vier Fahrzeuge senden Gefahrenwarnungen per spezieller WLAN-Technik im Umkreis von 800 Metern aus, sodass Fahrzeuge mit entsprechender WLAN-Empfangstechnik sie ohne Zeitverzögerung im Wege der sogenannten Direktkommunikation empfangen könnten. Die Warntafel und das ADAC-Pannenfahrzeug senden Gefahrenwarnungen zusätzlich an den Mobilithek-Server des Bundes, auf den diejenigen Fahrzeughersteller Zugriff haben, die Gefahrenmeldungen über das Internet empfangen und senden. Im Rahmen einer Stichprobe von Fahrzeugen von VW, BMW, Audi und Mini wurde ermittelt, ob und wie zuverlässig moderne Autos Warnsignale anzeigen.

Ergebnis: Nur das Testauto von VW (Tayron) warnte den Fahrer zuverlässig vor allen Verkehrshindernissen und Gefahrenstellen. Die Gefahrenstelle wird im Cockpit zunächst in gelber Schrift mit Entfernungsangabe angezeigt, kurz vor der Gefahrenquelle eindringlicher in roter Umrandung, dann setzt ein Piepton ein. Dagegen blieben die Systeme im BMW, Audi und Mini stumm oder zeigen in einem Fall (Mini) sogar falsche Meldungen an.

Hintergrund: Während VW und Cupra die direkte Fahrzeugkommunikation per WLAN ihren Kunden schon heute anbieten, ist die über Mobilfunknetz und Server abgewickelte Car2X-Kommunikation größtenteils noch nicht serienreif. Zudem laufen die Informationen bei Herstellern wie BMW oder Audi über Mobilfunknetz und Server, was erheblich länger dauert als auf direktem Weg über WLAN. Schlimmstenfalls erreichen sie den Autofahrer erst nach einem Unfall. Allgegenwärtige Funklöcher bergen die Gefahr, dass Warnungen gar nicht ankommen. Trotz dieser Nachteile halten einige Hersteller an Car2X auf Mobilfunkbasis fest. Möglicher Grund: Die Gewinnmöglichkeiten sind höher, weil Servergebühren, Mobilfunkkosten und am Ende Nutzungsgebühren vom Autofahrer durch kostenpflichtige „On-Demand-Dienste“ erhoben werden können.

Die langen Reaktionszeiten von Car2X-Kommunikation auf Mobilfunkbasis bemängelt Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH. „Nur die Direktkommunikation dient der Übertragung von Gefahrenwarnungen ohne Latenzzeiten.“

Redakteur: Claudius Maintz

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