„FlexHafen“ soll Stromnachfrage und Netzangebot besser aufeinander abstimmen
„Die tatsächliche Ladezeit kann, je nach Situation im Stromnetz mit schwankendem Verbrauch und Einspeisung, verschoben werden. Diese Flexibilität sollten wir nutzen, weil sie in einem Stromsystem mit wachsenden Anteilen an Erneuerbaren Energien zahlreiche Vorteile bringt“, sagt Dr. Erich Pick, Leiter Energiesysteme und Technologische Entwicklung bei Green Planet Energy.
Beim Projekt „FlexHafen“ sollen ab Anfang 2022 die Wallboxen von zehn Kund:innen von Green Planet Energy über einen Zeitraum von zwei Monaten mit einem Modem ausgestattet und durch den Entwicklungspartner vernetzt werden. Die Teilnehmer:innen tragen im Projektzeitraum ihre üblichen Ladezeiträume in einer Weboberfläche ein. Über den Marktplatz NEMO.spot des Startups EnergieDock kann der örtliche Netzbetreiber Stromnetz Hamburg auf die Flexibilitäten zugreifen und die tatsächlichen Ladezeiträume entsprechend der jeweiligen Netzsituation festlegen. Der Vorteil: So könnten künftig – zeitlich versetzt zueinander – eine große Zahl an E-Autos geladen werden, ohne die Netze gleichzeitig zu stark zu überlasten. Zudem werden erneuerbare Strommengen besser genutzt, was den CO2-Fußabdruck der Stromproduktion insgesamt zu verringern hilft.
„Es geht uns darum, Anreize dafür zu schaffen, dass Akkus von E-Autos im Sinne der Energiewende geladen werden“, sagt Erich Pick von Green Planet Energy. „Auch kann so eine optimierte Nutzung der verfügbaren Netzkapazitäten ermöglicht werden.“ Im Rahmen des Pilotprojekts wird auch Green Planet Energy als Ökoenergieversorger die Flexibilitätsmöglichkeiten nutzen, um fluktuierende Erneuerbare Energien besser für die Abstimmung von Angebot und Nachfrage der Kund:innenversorgung zu integrieren.
Ein solches Pilotprojekt zwischen einem Energieversorger, einem Netzbetreiber und einem Flexibilitätsanbieter ist bundesweit einmalig. Dabei sollen die Prozesse zwischen den drei Akteuren genau erprobt und analysiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen später in konkrete Angebote für das flexible Laden von E-Autos genutzt werden. Das Projekt könnte auch Vorbildcharakter für andere Flexibilitätsoptionen haben, wie etwa Wärmepumpen oder Batteriespeicher.
Für das Pilotprojekt sucht Green Planet Energy noch nach Testpersonen, die ein Elektroauto besitzen und ihren Wohnsitz mitsamt Ladestation in Hamburg haben. Hamburger:innen, die Interesse haben, am Pilotprojekt mitzuwirken, können sich direkt per E-Mail bei Green Planet Energy melden: jonas.giese@green-planet-energy.de
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