Kunst & Kultur

ADRIANI STIFTUNG in Stuttgart gegründet

Heute gaben Prof. Dr. Götz Adriani und seine Frau Franziska Adriani in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg sowie Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart die Gründung der ADRIANI STIFTUNG bekannt, deren Zuwendungen an die Staatsgalerie Stuttgart für wissenschaftliche Publikationen fließen.

Der renommierte und vielfach ausgezeichnete Kunsthistoriker Prof. Dr. Götz Adriani gab heute im Rahmen einer Pressekonferenz in der Staatsgalerie Stuttgart bekannt, gemeinsam mit seiner Frau Franziska die ADRIANI STIFTUNG gegründet zu haben. Mit den jährlichen Erträgen aus einem erheblichen Vermögenswert, fördert die ADRIANI STIFTUNG die wissenschaftlichen Publikationen der Staatsgalerie Stuttgart.

Götz Adriani sagt: „Ich konnte über 40 Jahre Ausstellungen und Publikationen zur Kunst verwirklichen. Dabei war es mir wichtig, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu veröffentlichen und dem Publikum zugänglich zu machen. Deshalb freue ich mich durch die Gründung der Stiftung gemeinsam mit meiner Frau das wissenschaftliche Publizieren an der Staatsgalerie fördern zu können. Meine Frau, die von 1965 bis im Jahr 2010 als Fotografin an der Staatsgalerie tätig war, und ich, der hier 1965 Volontär gewesen ist, sind diesem Haus bis heute eng verbunden.“

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg dankt Götz und Franziska Adriani im Namen des Landes ganz herzlich für diese großzügige, mäzenatische Entscheidung. Sie hebt hervor, dass Götz Adriani als Direktor der Kunsthalle Tübingen über fast 40 Jahre aus Baden-Württemberg heraus ein Ausstellungsprogramm von überregionalem, ja internationaler Bedeutung gestaltet hat und freut sich sehr, dass über die Stiftung dieses besondere Engagement für das Museums- und Ausstellungswesen fortgeführt wird.

Die gemeinnützige ADRIANI STIFTUNG ist mit dem Stiftungsziel gegründet, das wissenschaftliche Publizieren der Staatsgalerie Stuttgart zu fördern. Geführt wird die Stiftung von einem Vorstand und einem Kuratorium. Die Staatsgalerie ist im Vorstand mit einem Sitz vertreten.

Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, bedankt sich sehr für die Zuwendungen der ADRIANI STIFTUNG. Sie sagt: „Das Stifterehepaar Götz und Franziska Adriani ist unserem Hause sehr verbunden und wir schätzen uns glücklich, über die ADRIANI STIFTUNG nun eine langfristige Förderung zu erhalten, die uns in der wissenschaftlichen Arbeit stärkt. Für mich ist dieses klare Engagement für das Publizieren auch ein Statement für das Museum als Garant einer fundierten Forschungsarbeit.“

ADRIANI STIFTUNG
Übersicht zur Gründung

Gründungsdatum
14. Oktober 2020

Stifter
Prof. Dr. Götz Adriani und Franziska Adriani

Form der Stiftung
Gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechtes

Sitz der Stiftung
Stuttgart

Stiftungswerte
Finanzwerte, Immobilienwerte, Kunstwerte

Stiftungszweck
Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur nach § 52 Abs. 2 Nr. 5 AO. Der Zweck der Stiftung wird verwirklicht durch die ausschließliche Förderung der Staatsgalerie Stuttgart oder ihrer Nachfolgeeinrichtungen. (…). Der Zweck der Stiftung wird insbesondere verwirklicht durch die Bezuschussung von wissenschaftlich zu erarbeitenden Publikationen der Staatsgalerie Stuttgart.

Vorstand
Prof. Dr. Götz Adriani (Vorsitzender),
Frank Buchholzke (stell. Vorsitzender),
Karl-Heinz Grass,
Prof. Dr. Christiane Lange,
Michael Sterzenbach

Kuratorium
Prof. Dr. Götz Adriani (Vorsitzender),
Susanne Weber-Mosdorf (stell. Vorsitzende),
Franziska Adriani,
Hans Baumgart,
Gerlinde Engelhardt,
Prof. Dr. Bernhard Maaz,
Dr. Andreas Schmauder

Geschäftsführung
Dirk Rieker (Kaufmännischer Geschäftsführer Staatsgalerie Stuttgart)

Zu Götz und Franziska Adriani
Götz Adriani, geboren 1940 in Stuttgart, studierte in Tübingen, München und Wien Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte. Nach seiner Promotion 1964 volontierte er an der Staatsgalerie Stuttgart und wechselte aus dem Volontariat heraus 1966 an das Hessische Landesmuseum Darmstadt. Hier betreute er als Kurator unter anderem die Sammlung Karl Ströher mit den Schwerpunkten Joseph Beuys und amerikanische Pop-Art.
Im Jahr 1971 wurde Adriani Gründungsdirektor der Kunsthalle Tübingen, die er bis 2003 leitete. Von 2003-2017 war er Gründungsvorstand und Vorsitzender der Stiftung Kunsthalle Tübingen. Mit einem herausragenden Ausstellungsprogramm zur Zeitgenössischen Kunst und Klassischen Moderne machte er Tübingen zu einem zentralen Ort der internationalen Kunstszene. Erstmals in Deutschland zeigte Adriani Retrospektiven französischer Künstler wie Cézanne, Renoir, Degas, Rousseau und anderen in großen Ausstellungen mit jeweils bis zu 430.000 Besucherinnen und Besuchern sowie bis zu 250.000 verkauften Katalogen pro Ausstellung.

1977, 1979 und 1981 war Adriani Kommissar der Bundesrepublik Deutschland für die Biennale in Sao Paolo. Seit 1985 ist er Honorarprofessor der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Adriani war Gründungsdirektor des Museums für Neue Kunst in Karlsruhe ZKM (1999-2004) und hat vielfach wegweisende Ausstellungen zur Kunst der Gegenwart für verschiedene Museen kuratiert, unter anderem für das Museum Frieder Burda in Baden-Baden, dessen Stiftungsvorstand er von 2001-2014 war.

Götz Adriani hat zahlreiche Ehrungen, Preise und Auszeichnungen erhalten. Darunter das Ehrenbürgerrecht der Universitätsstadt Tübingen, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, den Orden der französischen Ehrenlegion sowie das Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Franziska Adriani, geboren 1945 in Tübingen, wollte zunächst Restauratorin werden, entschied sich dann aber für eine Ausbildung an der Graphischen Fachschule Stuttgart aus der sich ihre Arbeit als Fotografin entwickelte. Zunächst war sie im Atelier des Fotografen Paul Swiridoff beschäftigt. Seit 1965 arbeitete sie freischaffend und von 1969 bis 2010 dann als festangestellte Fotografin der Staatsgalerie.

Stiftungswerte
Das Stiftungsvermögen setzt sich aus Finanz-, Immobilien- und Kunstwerten zusammen. Bei den Kunstwerten handelt es sich um die Sammlung Adriani, die der Staatsgalerie als Dauerleihgabe der Stiftung zur Verfügung steht und dabei bewusst als Vermögenspool betrachtet wird. Es ist der Stiftung möglich die Werke zu veräußern, um bei Bedarf das Stiftungskapital aufzustocken. Die Staatsgalerie verfügt über ein Vorkaufsrecht. Der Stiftungswert Kunst umfasst Arbeiten vom 16. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert, darunter Arbeiten von Cézanne bis Beuys.

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