Mobile & Verkehr

Fraunhofer: Bei E-Mobilität auch Herkunft der Rohstoffe stärker berücksichtigen

Bei der Beurteilung von Elektroautos und Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben sollten neben dem Verbrauch stärker auch die Gewinnung der Rohstoffe, des Stroms sowie die Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern berücksichtigt werden. Zwar könnten die CO2-Emissionen durch Elektroautos im Betrieb gesenkt werden, wenn ihr Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, so Prof. Martin Wietschel, Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme am Fraunhofer-Institut ISI in Karlsruhe, vor 120 Automanagern, Forschern und Entwicklern auf dem Experten-Forum Powertrain der Fachzeitschriften ATZ und MTZ in Hanau. Doch am Beispiel Marokko zeigte Wietschel, dass auch Sonnenstrom nicht unbedingt sauber sein muss. „Marokko stellt die Hälfte seines Stroms aus Kohle her und exportiert dann Sonnenstrom nach Europa“, so Prof. Wietschel. Sei das sinnvoll?

Auch die Rohstoffe etwa zur Herstellung von Batterien für Elektroautos würden unter erheblichen Umweltbelastungen hergestellt. Wietschel nannte beispielsweise den Bedarf von bis zu zwei Millionen Litern Wasser, um eine Tonne Lithium zu gewinnen. Dieser Wasserbedarf sei in „sensiblen Ökosystemen ein relevantes Thema“. Ähnlich sei das mit der Gewinnung von Kobalt im Kongo unter schlimmen Umwelt- und sozialen Bedingungen. „Hier brauchen wir auch einen sozialen Footprint.“

Selbst Biokraftstoffe seien nicht durchweg umweltfreundlich. Prof. Wietschel nennt als Beispiel Palmöl als Energieträger. So enthält beispielsweise der HVO-Biokraftstoff in Schweden zu 40 Prozent Palmöl aus Indonesien und Malaysia. Das hat zwar den CO2-Ausstoß des Verkehrs in Schweden stark abgesenkt, doch für Palmölplantagen wird der tropische Regenwald gerodet. „Solche Entwicklung erschüttern das Vertrauen der Verbraucher“, so Prof Wietschel.

Deshalb hält es der Forscher für notwendig, Ökobilanzen zu erstellen, die auch solche Faktoren berücksichtigen. So verursache die Herstellung eines Elektroautos derzeit 40 bis 60 % mehr Treibhausemissionen als die Produktion eines herkömmlichen Autos. Dabei sei allein die Zellproduktion für 30 bis 50 % der Treibhausemissionen verantwortlich. Es sei deshalb notwendig, die Produktion der Zellen auf erneuerbare Energien umzustellen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

S-Press | medien
Bonngasse 3
53111 Bonn
Telefon: +49 (228) 6965-45
http://www.s-press-medien.de

Ansprechpartner:
Axel Mörer
S-Press | medien GbR
Telefon: +49 (170) 4037880
E-Mail: axe@s-press-medien.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel