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Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Corona

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist nicht nur eine exzellente, praxisorientierte Lehre ein Markenzeichen der Hochschule (HS) Kaiserslautern, sondern natürlich auch vielfältige Aktivitäten und Projekte im Bereich der Forschung, die sich vordringlich an aktuellen, anwendungsorientierten Fragestellungen orientieren. Der Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik am Campus Zweibrücken der Hochschule ist für seine Forschungsstärke bekannt und hat sich damit bereits auf nationaler und internationaler Ebene eine erstklassige Reputation erworben. Mit dem seitens des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums mit rund 185.000 Euro geförderten Projekts "Einfluss von Formylpeptidrezeptoren auf Coronavirusinfektionen", dass unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Bufe heute gestartet ist, wird diese Reputation gewiss zusätzlich gestärkt werden können.

Der Krankheitsverlauf bei Infektionen mit dem Coronavirus ist bislang weitgehend unverstanden. Während einige Patienten kaum Symptome zeigen, erkranken andere schwer oder sterben. In dem zunächst bis Juni 2022 geförderten Projekt will die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bufe an der Hochschule Kaiserslautern mit Hilfe von künstlicher Intelligenz untersuchen, ob hierfür die Wirkung von Coronaviren auf eine wichtige Gruppe von Immunrezeptoren eine Rolle spielt. Mit Hilfe von schnellen Screeningverfahren und künstlicher Intelligenz (KI) soll die Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Coronavirusmutanten und menschlichen Genvarianten für wichtigen Immunrezeptoren untersucht und vorhergesagt werden. Die Arbeitsgruppe erwartet, dass die von ihr entwickelten KI-Programme Beiträge zur Abschätzung von individuellen Risiken und wahrscheinlichen Erkrankungsverläufen bei Covid-19 und anderen wichtigen Viruserkrankungen leisten können. Deshalb sollen die Softwaretools auch anderen Wissenschaftlern zum Download bereitgestellt werden.

Das Zweibrücker Projekt ist eines von neun Vorhaben, die vom rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert werden. Die geförderten Projekte stehen dabei allesamt in konkretem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und werden zudem unter Anwendung von Künstlicher Intelligenz durchgeführt. "Über die Förderung unseres Projektes zur Corona-Forschung freuen wir uns sehr. Natürlich können wir durch dieses Projekt auch unser Forschungsprofil in einem hochaktuellen und zukunftsweisenden Forschungsfeld zusätzlich schärfen," kommentiert Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung der HS Kaiserslautern, den Erfolg.

Dabei ist der interdisziplinäre Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik in Zweibrücken, in dem das Projekt angesiedelt ist, geradezu prädestiniert für die Bearbeitung von Fragestellungen an den Schnittstellen von Naturwissenschaft und Informatik. Projektleiter Prof. Dr. Bernd Bufe ist als Biologe ein ausgewiesener Experte für die Immunabwehr von Krankheitserregern durch Formylpeptidrezeptoren und über dieses Projekt hinaus in weitere einschlägige Forschungsaktivitäten eingebunden. Beim vorliegenden Projekt leitet ein Team aus acht Mitarbeiter*innen.

Natürlich ist der Gegenstand des Forschungsprojektes – also in weitestem Sinne die Corona-Pandemie – nicht ohne Einfluss auf den operativen Ablauf des Projektes. "Selbstverständlich müssen wir gerade auch bei unseren Forschungsaktivitäten die Regelungen an Hygiene und Verhalten in unseren Laboren streng beachten. Umso mehr freuen wir uns aber, dass auch ins Zeiten der Krise Spitzenforschung möglich ist – gerade dann, wenn es darum geht, die Pandemie dadurch zu beenden," so Schäfer und Bufe unsisono.

Heute nun wurde das Projekt im Rahmen einer Online-Kickoffveranstaltung gestartet und auch Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf ließ es sich nicht nehmen, der Eröffnung beizuwohnen. In seinem Grußwort betonte der aus Zweibrücken stammende Minister: „Die Corona-Pandemie fordert die Menschheit heraus. Die Instrumente zur Bewältigung stellt uns die Wissenschaft zur Verfügung. Das reicht von der schnellen Entwicklung eines Impfstoffs durch das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen BioNTech bis zu den Forschungen, die am Zweibrücker Campus geführt werden und zum Verständnis der Corona-Erkrankung beitragen. Ich danke den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dass sie die Herausforderung so engagiert angegangen sind und damit wertvolle Beiträge leisten, die Pandemie zu bewältigen. Dies unterstütze ich gern.“

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