Gesundheit & Medizin

Treibhausgas-Rechner für Kliniken – made in Heidelberg und Freiburg

Der „Treibhausgas-Rechner“ ist das gemeinsame Ergebnis von Forschungsprojekten der Universitätsklinika Heidelberg und Freiburg. Er bezieht alle relevanten Emissionsquellen inklusive Lieferketten mit ein. Gesundheitseinrichtungen können den Rechner kostenlos über die Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen‘ (KliMeG) herunterladen. Die Treibhausgasbilanz soll dabei helfen, mögliche Maßnahmen für den Klimaschutz zu identifizieren.

Zunehmend rücken auch in Kliniken Maßnahmen des Klimaschutzes in den Fokus, trägt doch der Gesundheitssektor mit mehr als fünf Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bei. Mit dem nun veröffentlichten “KliMeG-Rechner“, von Projektgruppen der Universitätsklinika Heidelberg (UKHD) und Freiburg (UKF) entwickelt, steht nun ein kostenloses und einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung, das speziell die komplexe Situation in Kliniken berücksichtigt. Denn dort müssen nicht nur Emissionen durch Strom, Wärme und Kälte berücksichtigt werden, sondern auch die Auswirkungen von medizinischen Gasen, der Mobilität von Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden sowie Emissionen aus Lieferketten, etwa von Medikamenten, Medizinprodukten oder Speisen. Mit dem Rechner können Krankenhäuser detailliert und angelehnt an internationale Standards ihre Treibhausgas-Bilanz erstellen. Bisher veröffentlichte Bilanzen sind noch nicht einheitlich berechnet und daher auch nicht vergleichbar. Sie decken in der Regel auch nicht die Lieferketten und Mobilität mit ab.

Treibhausgasrechner vereint beste Lösungen aus Freiburg und Heidelberg

Der THG-Rechner ist ein „Fusionsprodukt“, das die besten Lösungen aus den ursprünglich getrennten Projekten „Klimaschutz in Kliniken durch Optimierung der Lieferketten“ (KliOL) des Instituts für Global Health am UKHD und „Carbon Footprint im Gesundheitswesen“ (CAFOGES) des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg vereint. „Nachdem wir festgestellt haben, dass beide Projekte trotz leicht unterschiedlicher Schwerpunkte in dieselbe Richtung laufen, haben wir beschlossen, im besten Sinne Synergien zu nutzen und die beiden Rechner zu harmonisieren“, erläutert KliOL-Projektleiterin Dr. Alina Hermann, Institut für Global Health am UKHD. „Mit dem Ergebnis sind alle Projektpartner sehr zufrieden.“ KliOL-Kooperationspartner ist das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Projektpartner des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg war das Öko-Institut e.V. unter Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Kostenlos zur Verfügung gestellt wird der Rechner unter https://klimeg.de/rechner-co2-bilanzierung/ über die Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen‘ (KliMeG), einer strategischen Allianz von Kliniken, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitseinrichtungen, gegründet von der ‚Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit‘ (KLUG e.V.). Auf der KliMeG-Website steht ebenfalls ein begleitendes Handbuch zur Verfügung, in denen die Nutzerinnen und Nutzer Hintergrundinformationen und eine Anleitung zur Bedienung des Treibhausgasrechners finden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, werden die benötigten Zahlen nicht online eingetragen, sondern nur lokal gespeichert.

Wo fallen die meisten Emissionen an?

Mit Hilfe des „KliMeG-Rechners“ können die Gesundheitseinrichtungen nun detaillierte Klimabilanzen erstellen. „Mit einer Klimabilanz für Kliniken, die möglichst umfänglich und transparent alle Emissionsquellen abdeckt, wird erstmals sichtbar, in welchen Bereichen der medizinischen Versorgung große Mengen an Emissionen anfallen. Das hilft dabei, Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren.“, so Dr. Herrmann. „Der KliMeG-Rechner kann den gegenseitigen Austausch über gut umsetzbare und effiziente Klimaschutzmaßnahmen fördern und ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen unseres medizinischen Handelns schaffen.“ Ziel ist es, zukünftig vergleichbare Bezugsgrößen für Nachhaltigkeit in Krankenhäusern zu entwickeln.

KliOL ist eingebettet in weitere Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte am UKHD, koordiniert von der 2022 eingerichteten Stabstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. So wurden klimaschädliche Narkosegase bereits reduziert oder ersetzt, der Fuhrpark bis hin zum LKW teilweise elektrifiziert. 2024 sollen die Dächer der größeren Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Teil des KliOL-Pilotprojekts ist zudem eine Initiative zur nachhaltigen Speisenversorgung. Darüber hinaus gibt es bereits seit Jahren das Mitarbeitendennetzwerk NENA, das klimafreundliche Veränderungen maßgeblich mit vorantreibt. „Es gibt viele Möglichkeiten, im Gesundheitssektor aktiv zu werden – selbstverständlich bei gleichbleibender oder sogar besserer Versorgungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten,“ so Herrmann.

Weitere Informationen im Internet

Projekt KliOL

KliMeG – Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen

Institut für Global Health des Universitätsklinikums Heidelberg

Über Universitätsklinikum Heidelberg

Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum.uni-heidelberg.de

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