
Hochschule Hannover veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2025
Bereits zum dritten Mal veröffentlicht die Hochschule Hannover (HsH) ihren jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Dieser soll die bisher an der HsH durchgeführten Nachhaltigkeitsmaßnahmen darstellen und die weitere Planung der hochschulischen Ambitionen für eine nachhaltige Transformation abbilden.
„Das vergangene Jahr war mit 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nur 17 Prozent der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreichten 2024 die erforderlichen Fortschritte. Diese globalen Entwicklungen sind Anlass zur Sorge, bestärken uns als Hochschule jedoch auch darin, unsere eigenen Nachhaltigkeitsziele konsequent weiterzuverfolgen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Martin Grotjahn, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Entrepreneurship sowie Weiterbildung der Hochschule Hannover.
Treibhausgasbilanz: Mobilität und Gebäudesektor als Hauptverursacher
Im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung, bis 2035 klimaneutral zu werden, ließ die HsH eine umfassende Treibhausgasbilanz erstellen. Anders als viele Institutionen berücksichtigt sie dabei auch vor- und nachgelagerte Emissionen, etwa durch die Mobilität von Beschäftigten und Studierenden. Diese machen über die Hälfte der gesamten 7.573 Tonnen CO2Äq aus, die 2024 ermittelt wurden. Mit 0,8 Tonnen CO2Äq pro Person liegt die HsH deutlich unter dem Durchschnitt von 1,4 Tonnen, den das Institut für Hochschulentwicklung für insgesamt 20 Hochschulen angibt. Es ist jedoch zu beachten, dass bisher nicht alle Emissionen der Hochschule erfasst werden – beispielsweise können Dienstgänge oder studentische Auslandsreisen nicht vollständig abgebildet werden. Ziel ist es, die Datenlage kontinuierlich zu verbessern. Rund 50 Prozent der Emissionen entstehen durch Wege zu den Standorten: Während 55 Prozent der Studierenden den ÖPNV nutzen, fahren Mitarbeitende gleichermaßen mit dem Verbrenner-PKW, dem Fahrrad oder dem Pedelec sowie mit Nahverkehrszügen (jeweils ca. 20 Prozent). Um die emissionsärmere Mobilität zu fördern, hat das Präsidium bereits im März 2024 ein Konzept für nachhaltige Mobilität verabschiedet, das Dienstreisen ebenso wie den täglichen Arbeits- und Studienweg umfasst. Dieses wurde in der Green Office AG „Nachhaltiger Campusalltag“ ausgearbeitet. Neben dem Bereich der Mobilität zählt vor allem der Gebäudesektor zu den größten Emissionsquellen an der HsH (42 Prozent). Ein wesentlicher Anteil entsteht dabei durch den Strom- und Wärmeverbrauch. Da die Hochschule bereits Ökostrom bezieht, können diese Emissionen vor allem durch einen bewussten und sparsamen Umgang mit Energie reduziert werden sowie durch den Umstieg von Heizöl und Erdgas auf Fernwärme.
Für mehr Umwelt- und Klimaschutz: AG Nachhaltiger Campusalltag
Die AG konnte bereits einige sichtbare Erfolge an der Hochschule erzielen. Mit dem „Energie-Check-Sticker“ wurde beispielsweise eine Kampagne gestartet, die auf einfache, alltagstaugliche Energiesparmaßnahmen aufmerksam macht. Die Sticker sind in allen Räumen der Hochschule zu finden. Darüber hinaus hat die AG eine Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen entwickelt. Diese unterstützt Organisationsteams dabei, bei Planung und Durchführung von Veranstaltungen Emissionen einzusparen. Aktuell ist eine Tauschbörse in Planung, die dabei helfen soll, nicht mehr benötigte Materialien hochschulintern weiterzuvermitteln und so vor der Entsorgung zu bewahren. Zudem beteiligt sich die HsH über die AG am Projekt „Naturnahe Campusgestaltung“ des Umweltzentrums und konnte schon einige Flächen ökologisch aufwerten.
Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung
Die Hochschule Hannover engagiert sich nicht nur durch vielfältige Initiativen für ein nachhaltigeres Campusleben, sondern leistet auch in Lehre und Forschung einen aktiven Beitrag zu Klima- und Umweltschutz. Zahlreiche Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte verdeutlichen diesen Anspruch: Allein in den vergangenen beiden Semestern widmeten sich diverse Forschungsprojekte und über 20 Lehrveranstaltungen zentralen Nachhaltigkeitsthemen. Dabei wurden 15 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) aufgegriffen.
Einige Beispiele: Während einer Projektwoche entwickelten Studierende eine smarte Solaranlage, die durch KI-gesteuerte Module eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien verspricht. Lehrveranstaltungen vermittelten Grundlagen zu Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen oder einer klimaneutralen Energieversorgung. Im Master-Projekt „GreenIT“ untersuchten Studierende, wie sich der ökologische Fußabdruck von Software über Entwicklung, Betrieb und Wartung hinweg reduzieren lässt. Dieses Projekt wurde 2024 mit dem Nachhaltigkeitspreis der „Fördergemeinschaft und Alumni-Vereinigung der Fakultät IV Wirtschaft und Informatik e. V.“ ausgezeichnet.
Klimapfad 2035: Gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Hochschule
„Im Namen des Präsidiums bedanken wir uns ausdrücklich bei allen Beteiligten, die sich mit großem Engagement für eine nachhaltige Hochschule einsetzen und durch ihren Einsatz messbare Fortschritte für den Klimaschutz ermöglichen“, so Martin Grotjahn. Dieses Engagement zeigt sich aktuell in der Ausgestaltung des „Klimapfads 2035“, einer Strategie zur Minderung der Treibhausgasemissionen. Auch künftig will die HsH ihre Nachhaltigkeitsziele transparent kommunizieren, realistische Maßnahmen entwickeln und gemeinsam mit allen Angehörigen, Studierenden und Mitarbeitenden die Transformation vorantreiben.
Die vollständigen Ergebnisse und Detailinformationen sind im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht unter https://serwiss.bib.hs-hannover.de/frontdoor/deliver/index/docId/3653/file/Nachhaltigkeitsbericht_24-25.pdf nachzulesen.
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