Energie- / Umwelttechnik

Coventry und E.ON vereinbaren erste strategische Städtepartnerschaft für Energie in Großbritannie

Die Stadt Coventry und E.ON haben eine wegweisende, auf 15 Jahre angelegte Partnerschaft ins Leben gerufen. Sie soll den Plan der Stadt zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes vorantreiben und gleichzeitig den Menschen helfen, Geld zu sparen und die lokale Wirtschaft voranbringen.  

Im Rahmen der Initiative wird E.ON der neue strategische Energiepartner von Coventry. Beide Partner wollen gemeinsam eine sauberere und nachhaltigere Stadt schaffen und neue, grüne Wirtschaftszweige erschließen, die langfristig Arbeitsplätze und Wertschöpfung sichern. So soll die erste Partnerschaft dieser Art in Großbritannien die Energienutzung in der Stadt revolutionieren – zum Nutzen der Einwohner und der lokalen Wirtschaft.

Der Stadtrat von Coventry und E.ON werden gemeinsam entsprechende Ideen und Projekte entwickeln. Cllr Jim O’Boyle, Kabinettsmitglied für Arbeit, Erneuerung und Klimawandel im Stadtrat von Coventry gab heute gemeinsam mit Chris Norbury, Geschäftsführer von E.ON UK, die Partnerschaft bekannt.

„Diese Partnerschaft ist wirklich spannend und absolut innovativ. Keine andere Stadt in Großbritannien macht so etwas. Das wird Coventry helfen, eine Reihe von Projekten voranzutreiben, die der Stadtrat allein nicht hätte realisieren können“, sagte Kabinettsmitglied Cllr O’Boyle. „E.ON ist seit fast 30 Jahren in Coventry ansässig und bringt Erfahrung, Wissen und Fähigkeiten mit. Die Partnerschaft wird auch Finanzmittel aus dem privaten Sektor mobilisieren. Das versetzt uns in die Lage, eine Reihe von Projekten zum Nutzen der Stadt schnell voranzutreiben.“

„Wir verfolgen bereits eine Reihe wichtiger grüner Projekte, darunter die Installation von Hunderten von Ladestationen für E-Autos – bis auf London landesweit die meisten Stationen. Wir haben auch eine hochmoderne neue Anlage für das Recycling von Materialien entwickelt und sind auf dem besten Weg, die erste Stadt in Großbritannien mit einem rein elektrischen Busverkehr zu werden.“

Chris Norbury, Geschäftsführer E.ON UK, sagte: „Die Energiewende ist ein Weg, um die lokale Wirtschaft zu stärken, und wir sind überzeugt, dass wir in und mit Coventry etwas bewirken können.“

„Es geht nicht darum, eine neue Vision für die Zukunft zu entwerfen, sondern darum, Coventrys Antwort auf die Klimakrise zu finden und in der ganzen Stadt Verbesserungen zu erreichen, die die Menschen wollen und brauchen. Das könnte eine bessere Isolierung von Häusern, energieeffizientere öffentliche Gebäude, eine Umstellung von fossilen Brennstoffen auf lokal erzeugte erneuerbare Energien und, was vielleicht am wichtigsten ist, die Schaffung von Tausenden von guten Arbeitsplätzen bedeuten.“

Patrick Lammers, Mitglied des Vorstands der E.ON SE, fügte hinzu: „Unser europaweites Investitionsprogramm in Höhe von 33 Milliarden Euro unterstreicht unsere Ambitionen, eine führende Rolle bei der Gestaltung der Energiewende in Europa zu spielen. In Großbritannien ist Coventry seit Jahrzehnten unsere Heimat und ich bin stolz darauf, dass unsere Kollegen im ganzen Land die Bemühungen der Stadt um die Dekarbonisierung unterstützen werden, indem sie eine zuverlässige Energieinfrastruktur und nachhaltige Kundenlösungen bereitstellen.“

„In Städten wie Berlin und Malmö zeigen wir bereits, was und wie wir europaweit zukunftsweisende Energiekonzepte umsetzen und beweisen, dass Partnerschaften wie diese für den Klimaschutz, für eine sicherere Energieversorgung und für die Bezahlbarkeit von Energie unverzichtbar sind."

Die Partnerschaft soll die Fähigkeiten und Fertigkeiten der beiden Partner sowie Coventrys Position als eines der industriellen und kreativen Zentren des Landes optimal nutzen, um die lokale Wirtschaft umzugestalten und den Zugang zu Hunderten von Millionen Pfund an Investitionen aus dem Privatsektor zu eröffnen.

Zu den Projekten, die im Rahmen der Partnerschaft umgesetzt werden sollen, gehören unter anderem die Errichtung eines 30-Megawatt (MW)-Solarparks, die Versorgung von Schulen in der ganzen Stadt mit Solarenergie und die Dekarbonisierung einer Reihe von Fahrzeugen und Depots der Stadtverwaltung. Darüber hinaus ist geplant, Solarenergie für öffentliche Gebäude zu nutzen und die Elektrifizierung des Verkehrswesens voranzutreiben, indem der Bevölkerung mehr Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Außerdem planen die Partner, die Energieeffizienz in Haushalten und Unternehmen zu verbessern.

Die Zusammenarbeit mit einem einzigen Partner über einen Zeitraum von 15 Jahren wird die langfristige Planung erleichtern und einen gemeinsamen strategischen Ansatz für die Dekarbonisierung und soziale Projekte in der gesamten Stadt ermöglichen. In den kommenden Monaten wollen die Partner nicht nur die aktuellen Projekte vorantreiben, sondern auch mit Interessenvertretern wie kommunalen Gruppen, Unternehmen und Branchenführern zusammenarbeiten. Alle Beteiligten wollen so Ziele definieren, die mit der Strategie erreicht werden sollen.

Der Anfang des Jahres vom Stadtrat veröffentlichte Entwurf einer Strategie zur Dekarbonisierung enthält eine ehrgeizige Vision für den Weg der Stadt zu Netto-Null-Emissionen, um eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft für die Menschen vor Ort zu schaffen.

Margot James, Vorsitzende des Coventry Climate Change Board, ehemalige Vorstandsvorsitzende von WMG an der Universität Warwick und ehemalige Ministerin für Kultur, Kommunikation und Kreativwirtschaft, fügte hinzu: “Ich bin absolut begeistert von dieser Entscheidung. Ich glaube, dass der Stadtrat wirklich an der Spitze der Bemühungen um eine kohlenstofffreie Energieversorgung steht. Es gibt nur sehr wenige Städte, die eine solche partnerschaftliche Zusammenarbeit praktizieren, wie es Coventry getan hat.”

“Als Vorsitzende des städtischen Klimabeirats und in meiner Funktion an der Universität Warwick habe ich mit E.ON zusammengearbeitet und ihr Engagement für die Stadt aus erster Hand erfahren. Diese neue Partnerschaft wird einer Reihe von Projekten, die in der Stadt entwickelt werden, einen Mehrwert verleihen und dazu beitragen, die staatliche Unterstützung zu maximieren – was den Gemeinden und der lokalen Wirtschaft zugutekommen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen wird.”

Bei der Konsultation zur Strategie bezeichneten 80 Prozent der Befragten den Klimawandel als wichtiges Thema und wünschten sich, dass der Stadtrat Maßnahmen ergreift, insbesondere in den Bereichen Verkehr und Energieeffizienz in Privathaushalten. Sie stellen zusammengenommen die beiden größten Quellen für Kohlenstoffemissionen in der Stadt dar.

Die britische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, die West Midlands bis 2041. Im Rahmen der Arbeit an der Roadmap wurde festgestellt, dass im Jahr 2022 rund 620 Millionen Pfund für Energie in der Stadt ausgegeben wurden.

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