Leihmutterschaft ist Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen – Kaminski: Deutschland muss Vorreiter werden im Kampf gegen die Leihmutterschaft
Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nimmt die Bundesvorsitzende der ALfA, Cornelia Kaminski, wie folgt Stellung:
Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen macht die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) auf eine besonders brutale, aber oft versteckte Form der Gewalt aufmerksam: die Leihmutterschaft. Während die öffentliche Debatte sich meist auf häusliche oder sexuelle Gewalt konzentriert, etabliert sich weltweit ein gewinnbringender Markt, der die Sehnsucht nach einem eigenen Kind durch Ausbeutung von Frauen insbesondere in ärmeren Ländern erfüllt. Moderne reproduktive Praktiken – der Verkauf von Eizellen sowie die sogenannte Leihmutterschaft – geraten hierbei zunehmend in den Fokus internationaler Menschenrechtsexpertinnen.
Die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, mahnt in ihrem aktuellen Bericht eindringlich: „Die Praxis der Leihmutterschaft ist geprägt von Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen und Kinder. Sie verstärkt patriarchale Normen, indem sie den Körper von Frauen zu einer Ware macht und Leihmütter und Kinder schweren Menschenrechtsverletzungen aussetzt.“
Wenn Alsalem in ihrem Bericht Leihmutterschaft als „moderne Form der Sklaverei“ beschreibt, trifft sie damit den Nagel auf den Kopf. Frauen in Leihmutterschaftsverhältnissen leben in Unfreiheit und ständiger Kontrolle durch die Agenturen und Bestelleltern. Sie haben keinerlei Rechte bezüglich des Kindes, das sie austragen – bis hin zur Verpflichtung, dieses bei Auffälligkeiten jederzeit abtreiben zu lassen. Zudem erleben sie zahlreiche Formen von Gewalt: Keine reiche Frau trägt für ärmere Frauen ein Kind aus, in nahezu allen Fällen wird entweder die finanzielle Not der Frauen ausgenutzt oder psychischer Druck ausgeübt. Hinzu kommen erhebliche gesundheitliche Gefahren, über die sie oft nur unzureichend aufgeklärt werden: Ihr Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft und nach der Geburt ist deutlich erhöht, wobei medizinische Eingriffe wie unnötige Kaiserschnitte, Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck und Präeklampsie häufiger auftreten als bei üblichen Schwangerschaften. Viele Leihmütter berichten zudem davon, dass sie nach der Geburt abrupt allein gelassen werden, ihre Bedürfnisse und Nachsorge ignoriert werden und sie mit körperlichen und seelischen Narben zurückbleiben. Reem Alsalem beklagt in ihrem Bericht, dass es zu Praktiken komme, „die Folter oder unmenschlicher und erniedrigender Behandlung gleichkommen.“
Alsalem fordert daher ein weltweites Verbot der Leihmutterschaft und ruft Regierungen dazu auf, nicht die Frauen, sondern die Profiteure und Auftraggeber zur Verantwortung zu ziehen. Ihr Appell ist eindeutig: „Die Leihmutterschaft in all ihren Formen muss abgeschafft werden.“
Die ALfA schließt sich dieser Einschätzung ausdrücklich an. Leihmutterschaft widerspricht dem Schutz der Menschenwürde und den Grundrechten von Frauen und Kindern. „Am heutigen Tag rufen wir die Politik dazu auf, dem Beispiel internationaler Menschenrechtsexperten zu folgen und sich klar gegen Leihmutterschaft zu positionieren – Deutschland täte gut daran, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen“, so die Bundesvorsitzende Cornelia Kaminski.
Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat ca. 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).
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